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    Egbert Prior  5988  0 Kommentare Schaeffler: „Sie wird lächerlich bewertet“

    Tief im Keller notiert der Automobilzulieferer. Die Aktie dümpelt bei 12,54 Euro. Seit drei Jahren konnten Anleger kein Geld verdienen. Amerikanische Hedgefonds sind auf der Pirsch. Sie nehmen den Familienbetrieb ins Visier. Alex Roepers von der New Yorker Investmentfirma Atlantic Investment zum Beispiel. Er ist angesichts des geringen Kurses begeistert. Auf einer Konferenz in Manhattan schwärmte er kürzlich von dem abgestürzten MDAX-Titel. Er begründete es so: Schaeffler sei eine der reichsten Familien Europas. Der Clan sei bei der Übernahme des Konkurrenten Continental fast pleite gegangen. Die Schieflage sei aber vermieden worden. Schaeffler investiere massiv in Innovationen. Der Konzern sei gemessen an Patenten die Nr. 2 hierzulande nach Bosch mit über 2.000 Anmeldungen pro Jahr. Schaeffler wachse um 6% organisch, das KGV sei einstellig. Roepers weiß, wovon er spricht. Er verwaltet mehrere Milliarden. Traditionsreiche Industriekonzerne, die unterbewertet sind, sind seine Spielwiese. Der Profi mit holländischen Wurzeln gründete 1988 seinen Hedgefonds. Sein Flaggschifffonds legte im Schnitt um 15,2% p.a. in den vergangenen 25 Jahren nach Abzug der Gebühren zu. „Sie kamen an die Börse, als VW seine Diesel-Krise durchlitt.“ In der Tat beträgt das KGV nur 7. Die Dividende lockt mit 5%. „Sie werden lächerlich bewertet“, sagte der Investor auf der Ben-Graham-Konferenz in der Fordham-Uni nahe des Central Parks. „Wir haben bei dieser Aktie kräftig zugelangt.“ Er scheint mal wieder ein gutes Händchen zu haben. Im zweiten Quartal legte der Umsatz um 5% auf 3,6 Milliarden Euro zu, gab der Wälzlager- und Getriebehersteller bekannt. Ohne Währungseinflüsse wäre der Umsatz sogar um 7% gestiegen. „In einem anhaltend herausfordernden Umfeld sind wir auf Kurs, unsere Ziele für das Jahr 2018 zu erreichen. Das Ergebnis wurde dabei insbesondere von der guten Performance der beiden Sparten Automotive Aftermarket und Industrie getrieben“, teilte Vorstandslenker Klaus Rosenfeld mit. Im laufenden Turnus möchte er den Umsatz um 5 bis 6% organisch ausbauen. Rückenwind erhofft er sich vom Industriegeschäft. Auf bereinigter Basis soll eine Ebit-Marge von bis zu 11,5% möglich sein. Im zweiten Quartal erreichte die Marge 11%. Am 6. August gaben die Franken bekannt, den schwäbischen Anbieter für Behindertenfahrzeuge Paravan zu kaufen. Damit will sich Schaeffler im Wachstumsmarkt autonomes Fahren etablieren. Paravan hat rein elektronisches Lenken von Fahrzeugen (drive by wire) entwickelt. Es ist das einzige System, das eine weltweite Straßenzulassung hat. Paravan mit seinen 180 Mitarbeitern ist Weltmarktführer für behindertengerechtes Fahren. Gründer Roland Arnold entwickelte „Space Drive“, es ermöglicht das Steuern des Autos per Joystick. 7.000 Fahrzeuge sind umgerüstet worden, sie erhielten alle eine behördliche Zulassung. Schaeffler mit seinen 90.000 Mitarbeitern möchte sich zu einem zukunftsorientierten Zulieferer wandeln, der für alle Autos (Verbrennung, Elektro, Hybrid) moderne Lösungen anbietet. Fazit: Value-Schnäppchen.




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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