Der nahezu perfekte Indikator für einen bevorstehenden Crash
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
am vergangenen Freitag markierte der S&P 500 ein neues Allzeithoch (auch auf Schlusskursbasis). Das mildert die Peinlichkeit nach dem verfrühten Medienjubel (siehe die entsprechende Kritik dazu in der Börse-Intern vom 22.08.2018) wieder etwas ab. Dennoch gibt es weiterhin einige wichtige Warnsignale und so herrscht ein gewisser Zweifel an der nachhaltigen Fortsetzung der Rally. Diese Zweifel werden durch einen wichtigen Indikator verstärkt.
Diesmal wirklich neues Allzeithoch im S&P 500
Doch zunächst: Eines der anderen Warnsignale ist hinfällig - die jüngste Schwäche des Index vor dem alten Allzeithoch. Dazu werfen wir einen Blick auf den folgenden Chart:
Denn der Kurs bildete mit seinem Scheitern am Mittwoch eine klare Umkehrkerze unter erhöhten Volumen am alten Allzeithoch vom Januar (siehe rote Pfeile). Zudem gab es schon im Vorfeld ein kurzfristiges Trendabschlussmuster in Form einer Inselumkehr (siehe blaue Ellipse).
Doch nach dem Ausbruch von Freitag war für die Bullen nur noch wichtig, dass die grüne Zone bei 2.800 Punkten mehrfach standgehalten hat (siehe grüne Pfeile) und hier der Startschuss zum Erreichen des neuen Allzeithochs fiel. Damit ist das nächste kurzfristige Kursziel zum einen die Oberkante des aktuellen Trends und zum anderen natürlich die runde 3.000-Punkte-Marke.
Zwei Wermutstropfen sind noch übrig
Zwei Wermutstropfen bleiben den Bullen aber erhalten. Der Kleine ist, dass der NASDAQ 100 zuletzt im Vergleich zu den anderen beiden großen US-Indizes Dow Jones und S&P 500 deutlich schlechter performt. Denn dieser konnte bislang kein neues Allzeithoch markieren und blieb stattdessen unter seinem jüngsten Zwischenhoch von Anfang August hängen.
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In den nächsten Tagen könnte diese angedeutete Risikoaversion aber wieder egalisiert werden, wenn der NASDAQ 100 noch 26 Punkte oder 0,35 % zulegt und so auch ein neues Allzeithoch erreicht. Das wäre innerhalb eines Handelstages durchaus machbar.
Das sagt uns die Branchenrotation über die Risikoaversion
Jedoch zeigt sich die Risikoaversion der Anleger auch noch in Form einer immer defensiveren Branchenrotation. Diese ist nicht so leicht zu ändern und wurde auch bereits zweimal hier thematisiert, am 09.07. und 30.07.2018. Dazu einmal der neue Chart:
(Quelle: MarketMaker, eigene Berechnungen)
In den letzten beiden Wochen sieht man, wie sich die Schere zwischen den Branchen weiter geöffnet hat (siehe gelbe Ellipse im unteren Chartteil), einerseits durch die Zunahme der Stärke der defensiven Branchen (rote Kurve) und andererseits durch eine weitere Schwäche der zyklischen Branchen (grüne Kurve).