Bitmain
Krypto-Mining-Gigant veröffentlicht für IPO seine Geschäftszahlen
Der Krypto-Mining-Gigant Bitmain plant einen IPO. Erstmals lässt er sich dazu in seine Bücher schauen.
Bitmain Technologies, eines der vielleicht mächtigsten, umstrittensten und geheimnisvollsten Unternehmen der Krypto-Branche, hat zum ersten Mal seine Geschäftszahlen veröffentlicht. Wie "Bloomberg" berichtet, plant das chinesische Krypto-Mining Unternehmen einen Börsengang (IPO).
Im Rahmen einer aufsichtsrechtlichen Einreichung veröffentlichte Bitmain am Mittwoch in Hongkong erstmals einen Finanzbericht. Der Profit stieg im ersten Halbjahr 2018 um das neunfache auf 742,7 Millionen US-Dollar. Der Umsatz verzehnfachte sich auf 2,8 Milliarden US-Dollar. Die Eigenkapitalrendite (ROE) liegt bei 58,9 Prozent. Bitmain hielt Ende Juni 2018 Krypto-Assets im Wert von 886,9 US-Dollar. Das Unternehmen hat eine Aktienstruktur mit zwei Klassen eingeführt.
Bitmain wurde 2013 von den chinesischen Milliardären Jihan Wu und Micree Zhan gegründet und ist primär im Bereich des Krypto-Minings tätig. Es stellt Computerchips für das Mining her und betreibt eigene Rechenzentren. Da der Konzern einen Großteil der weltweiten Rechenleistung für das Bitcoin-Netzwerk stellt, ist er in der Krypto-Community umstritten. Der Vorwurf: Durch die Zentralisierung von Mining-Power untergrabe Bitmain das Prinzip der Dezentralisierung von Kryptowährungen.
Außerdem gab es in den letzten Monaten immer wieder Zweifel an der Nachhaltigkeit von Bitmains Geschäftsmodell. Der große Krypto-Crash von 2018 bedrohe sowohl die Profitabilität von Bitmains Krypto-Mining-Rechenzentren, als auch die Nachfrage nach den Computerchips, die der Konzern an andere Krypto-Miner verkauft. Darüber hinaus hat sich der Wettbewerb im Bereich des Krypto-Minings in letzter Zeit verschärft.
Zwei der größten Konkurrenten von Bitmain - Canaan Inc. und Ebang International Holdings Inc. - planen ebenfalls IPOs in Hongkong. Analysten von Sanford C. Bernstein & Co schrieben in einer Analyse letzten Monat, dass Bitmain dadurch seinen Wettbewerbsvorteil zu verlieren droht. Bisher kontrolliert der Konzern 85 Prozent des Marktes für Krypto-Mining-Chips.
Bitmain hat noch nicht erklärt, wieviel Kapital es durch den IPO akquirieren möchte. Insider erklärten letzten Monat gegenüber "Bloomberg", dass es mit dem Börsengang Kapital in Höhe von bis zu drei Milliarden US-Dollar einsammeln möchte.
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Bitmain erklärte, dass es den größten Teil seiner Einnahmen aus dem Verkauf von Mining-Equipment bezieht. Das Unternehmen betreibt aber auch einige der größten Krypto-Mining Kollektive der Welt. In diesen schließen sich Krypto-Miner zusammen, bündeln ihre Rechenleistung und teilen sich den Gewinn.
Bitmain CEO Wu erklärte, dass der Konzern in Zukunft auch in neue Geschäftsfelder außerhalb der Krypto-Branche vordringen möchte. Das Thema künstliche Intelligenz (AI), bei dem ebenfalls hohe Rechenleistungen benötigt werden, soll eine größere Rolle spielen.
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