Das Greenspan Dossier
Über die Oster-Feiertage habe ich begonnen, das dicke Buch „Das Greenspan-Dossier“ von Roland Leuschel und Claus Vogt zu lesen. Ich verfolge beide bereits seit Jahren, Leuschel sogar seit
Jahrzehnten, und kenne überdies Claus Vogt auch persönlich. Und ich kann zunächst sagen: Ich gratuliere den beiden zu ihrem Buch und kann jedem Börseninteressierten nur raten, sich dieses Buch
schnellstmöglich zu besorgen. Dieses Buch ist sicherlich das beste und interessanteste Börsenbuch des neuen Jahrzehnts, denn es ist intelligent, faktenreich und tief – und unterscheidet sich daher
von den meisten sonstigen Börsenbüchern auf das Erfreulichste.
Und dennoch halte ich das, was Leuschel und Vogt hier vortragen, für grundfalsch. Was dem Buch jedoch nichts von seinem Wert nimmt. Denn was anderes sollen Bücher denn erreichen als inhaltlich logisch und zusammenhängend zu argumentieren (das machen beide Autoren vorbildlich) und den Leser damit zum eigenen Nachdenken anzuregen?!
Ich halte das, was Leuschel und Vogt vortragen, deswegen für falsch, weil es einem falschen Wirtschaftsverständnis entspringt. Leuschel und Vogt diagnostizieren uns eine riesige Spekulationsblase an den Finanzmärkten, die bisher noch keinesfalls abgebaut ist. Viel schlimmer noch: Geht es nach Leuschel und Vogt, dann steht uns das Schlimmste erst noch bevor. Der Crash ist also noch nicht vorbei, er hat gerade erst angefangen und hat seinen Zenit noch nicht einmal erreicht.
Das ist natürlich starker Tobak, gerade angesichts der grundsätzlich optimistischen Töne, die man ansonsten gegenwärtig nahezu überall auf den Finanzmärkten – und hier ganz besonders an den Aktienmärkten – vernehmen kann. Ich mag ja stets extreme Positionen wie die von Leuschel und Vogt sehr gerne, halte auch deren These von einer grundsätzlichen Zeitenwende, in der wir uns gegenwärtig befinden, für durchaus plausibel. Und weiß selbstverständlich wie alle anderen Börseninteressierten auch, dass es nicht auf Ewigkeit tiefe Zinsen, eine extrem expansive Geldpolitik in Verbindung mit einer sehr niedrigen Inflationsrate, ausufernde Staats- und Leistungsbilanzdefizite geben kann.
Und dennoch speist sich mein persönliches Unbehagen, das ich manchmal spüre, hauptsächlich aus rein emotionalen Quellen und verkörpert einen eher impressionistischen Charakter. Umso interessanter, jetzt einmal ein Buch in den Händen zu haben, welches das, was ich – und sicherlich so viele andere – nur dumpf im Hinterkopf spüren, einmal auf der rationalen Ebene erörtert.
Ich werde mich daher in meinen Kolumnen der nächsten Wochen immer wieder einmal mit diesem Thema auseinandersetzen. Der Start ist am Donnerstag nach Ostern.
email>berndniquet@t-online.de
Und dennoch halte ich das, was Leuschel und Vogt hier vortragen, für grundfalsch. Was dem Buch jedoch nichts von seinem Wert nimmt. Denn was anderes sollen Bücher denn erreichen als inhaltlich logisch und zusammenhängend zu argumentieren (das machen beide Autoren vorbildlich) und den Leser damit zum eigenen Nachdenken anzuregen?!
Ich halte das, was Leuschel und Vogt vortragen, deswegen für falsch, weil es einem falschen Wirtschaftsverständnis entspringt. Leuschel und Vogt diagnostizieren uns eine riesige Spekulationsblase an den Finanzmärkten, die bisher noch keinesfalls abgebaut ist. Viel schlimmer noch: Geht es nach Leuschel und Vogt, dann steht uns das Schlimmste erst noch bevor. Der Crash ist also noch nicht vorbei, er hat gerade erst angefangen und hat seinen Zenit noch nicht einmal erreicht.
Das ist natürlich starker Tobak, gerade angesichts der grundsätzlich optimistischen Töne, die man ansonsten gegenwärtig nahezu überall auf den Finanzmärkten – und hier ganz besonders an den Aktienmärkten – vernehmen kann. Ich mag ja stets extreme Positionen wie die von Leuschel und Vogt sehr gerne, halte auch deren These von einer grundsätzlichen Zeitenwende, in der wir uns gegenwärtig befinden, für durchaus plausibel. Und weiß selbstverständlich wie alle anderen Börseninteressierten auch, dass es nicht auf Ewigkeit tiefe Zinsen, eine extrem expansive Geldpolitik in Verbindung mit einer sehr niedrigen Inflationsrate, ausufernde Staats- und Leistungsbilanzdefizite geben kann.
Und dennoch speist sich mein persönliches Unbehagen, das ich manchmal spüre, hauptsächlich aus rein emotionalen Quellen und verkörpert einen eher impressionistischen Charakter. Umso interessanter, jetzt einmal ein Buch in den Händen zu haben, welches das, was ich – und sicherlich so viele andere – nur dumpf im Hinterkopf spüren, einmal auf der rationalen Ebene erörtert.
Ich werde mich daher in meinen Kolumnen der nächsten Wochen immer wieder einmal mit diesem Thema auseinandersetzen. Der Start ist am Donnerstag nach Ostern.
email>berndniquet@t-online.de