Nach den Kongresswahlen - Was nun, Amerika? - Seite 2
Das Gleichgewicht des handelspolitischen Schreckens
Für Trump wird es jetzt politisch schwieriger, seine freihandelsfeindliche Handelspolitik umzusetzen. Der Präsident ist gut beraten, aus dieser Not eine Tugend zu machen. Wie bereits mit Mexiko und Kanada wird er auch mit China und später auch mit Europa Handelsabkommen stricken. Zwar werden keine Liebensbeziehungen im Himmel geschlossen, dafür aber gute Vernunftehen auf Mutter Erde. Beide Seiten werden dadurch gewinnen. China und Europa wollen auf keinen Fall ihre Absatzpfründe in Amerika verlieren. Nicht umsonst sind in Peking und Brüssel bereits Friedenstäubchen Richtung Amerika aufgestiegen.
Trump wiederum fürchtet, dass höhere Importzölle für chinesische und europäische Güter auf die Margen der US-Konzerne drücken. Übrigens, die USA sind einfach nicht in der Lage, außer Allerweltsprodukte wie Stahl die qualitativ hochwertigen Industrieprodukte aus Übersee zu ersetzen. Aus einem Esel macht man eben kein Reitpferd.
Nicht zuletzt kommt ein kastrierter Freihandel, der zunächst in China und in anderen asiatischen Schwellenländern sowie in Europa aufschlägt, als Bumerang nach Amerika zurück. Wenn Exportländer weniger Geld im Außenhandel verdienen, kaufen sie auch weniger Smartphones, Turnschuhe und Zahnpasta Made in USA.
Grundsätzlich werden die neuen Handelsabkommen Amerika im Vergleich zum Status Quo besserstellen. Trump wird keine Gelegenheit auslassen, diese im Präsidentschaftswahlkampf - der de facto ab heute beginnt - als phantastisch und phänomenal zu beschreiben und sich selbst natürlich als alleinigen Vater des Handels-Erfolgs feiern.
Mehr bellen, aber weniger beißen
Auch zukünftig wird Trump bellen wie ein Rottweiler. Alles andere täte seiner Gesundheit wohl nicht gut. Doch werden die Finanzmärkte feststellen, dass wenig zugebissen wird.
Amerikas Aktien hilft die Lehrstunde, die Trump im Oktober verpasst wurde. Er musste erkennen, dass, wer Handels-Wind sät, Wall Street-Sturm erntet. Fallende Aktienmärkte haben aber noch keinem Präsidenten politisch gutgetan.
Mit dem Wahlergebnis können die amerikanischen Aktienmärkte, aber auch die exportlastigen in Europa eigentlich ganz gut leben.
Lesen Sie auch
Good Luck, America!
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger für vier Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch Robert Rethfeld*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE