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Gewinne - Anleger erleichtert nach US-Kongresswahlen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Mittwoch wieder spürbar aufwärts gegangen. Die wie erwartet ausgegangenen Kongresswahlen in den USA sorgten laut Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets für Erleichterung.
Der Dax gewann bis zur Mittagszeit 1,05 Prozent auf 11 604,69 Punkte. Der MDax stieg um 1,00 Prozent auf 24 445,82 Zähler, und auf europäischer Bühne legte der Leitindex EuroStoxx 50 um 1,27 Prozent zu.
Die Republikaner um US-Präsident Donald Trump verloren im Repräsentantenhaus wie von Experten erwartet die Mehrheit, konnten sie im Senat aber behaupten. "Jetzt haben wir ein wenig einen 'GroKo'-Effekt auch in Washington", sagte Stanzl. Trump könne bei neuen Gesetzesvorhaben nun nicht mehr nur auf die eigene Partei schauen. "Er muss mit Republikanern und Demokraten gleichermaßen verhandeln. Das kann zu einem moderateren politischen Kurs führen."
Als nächstes Thema rückt derweil schon die US-Notenbank in den Fokus. Anders als sonst wird sie jedoch erst am Donnerstag über ihre weitere Geldpolitik informieren. Wesentlich Neues dürfte es aber nicht geben. Vielmehr gilt eine weitere Zinsanhebung im Dezember als wahrscheinlich.
Auf vollen Touren läuft außerdem die Berichtssaison in Deutschland. Unter den Dax-Werten enttäuschte etwa der Autobauer BMW , dessen Gewinne im dritten Quartal wegen der Einführung neuer Abgasprüfverfahren und teurer Rückstellungen für Rückrufe eingebrochen waren. Um 2,1 Prozent ging es daher für die Aktien abwärts.
Die Anteile von Adidas sanken um 1,9 Prozent. Zwar hob der Sportartikelhersteller seine Jahresgewinnprognose an, doch am Markt sei dies bereits eingepreist gewesen, sagte ein Händler. Da zudem die Umsatzentwicklung schwach war, kamen für ihn die Gewinnmitnahmen nicht überraschend. Ebenfalls etwas schwächer mit minus 0,5 Prozent zeigten sich die Anteile der Munich Re nach vorgelegten Quartalszahlen und bekräftigten Gewinnzielen.
Dagegen sprangen die Aktien des Dialyseanbieters FMC um 8,5 Prozent nach oben und die der Mutter Fresenius um 3,5 Prozent, womit sie die Dax-Spitze einnahmen. Sie profitierten von einem in Kalifornien abgelehnten Gesetzesentwurf über Dialysekliniken. Zu den Zwischenwahlen hatten die Wähler dort auch über Änderungen in der Dialyseversorgung abstimmen dürfen und diesen Entwurf abgelehnt. Mit dem Volksbegehren sollten Dialyseanbieter wie etwa FMC oder auch DaVita gezwungen werden, bestimmte kostenüberschreitende Einnahmen an Patienten direkt oder deren Versicherer zurückzuzahlen. Kürzungen von Dienstleistungen wären dann laut der Anbieter die Folge gewesen und ebenfalls die Gefahr der Schließung von Dialysekliniken.
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Aus der zweiten Reihe der Dax-Familie stachen vor allem Norma , Scout24 und Delivery Hero positiv mit ihren Geschäftsberichten und Ausblicken auf das restliche Jahr heraus. Die Papiere dieser drei Unternehmen versammelten sich an der MDax-Spitze und legten zwischen 5 und 8 Prozent zu.
Symrise und Osram hingegen enttäuschten die Anleger und büßten am Index-Ende 1,5 Prozent und 3,0 Prozent ein. Der Hurrikan Florence und höhere Rohstoffkosten schmälerten die Gewinne des Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise. Beim Lichtkonzern Osram wurde vor allem kritisiert, dass der Umbau länger als erwartet dauert./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---