Zucker

Trendwende oder Strohfeuer?

Im Vergleich zu unserer letzten Kommentierung zu Zucker vor knapp zwei Monaten hat sich in Bezug auf die Preisentwicklung einiges getan. Das hatte auch für die charttechnische Einschätzung Konsequenzen, denn das Chartbild hat sich in den letzten Wochen deutlich aufgehellt. 

Ob es sich bei der jüngsten Aufwärtsbewegung nur um ein Strohfeuer handelt(e) oder ob damit die Trendwende eingeläutet wurde, ist derzeit noch offen. Unter fundamentalen Aspekten gibt es aus unserer Sicht derzeit allerdings wenig, das für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung bei Zucker sprechen würde. 

Nichtsdestotrotz hat sich die charttechnische Verfassung deutlich verbessert. Ende September setzte die Erholung ein. Maßgeblichen Anteil an dieser Erholung hatte die Erholung des Brasilianischen Reals an den Devisenmärkten. Einen ähnlichen Effekt hatte die BRL-Erholung im Übrigen ja auch auf den Kaffeepreis. Der folgende Chart verdeutlicht die recht ausgeprägte Korrelation zwischen BRL/USD und Zucker.

Der Zuckerpreis schaffte es zuletzt ausgehend vom Doppelboden im Bereich der 10,0 US-Cents-Marke über die dominierende Abwärtstrendlinie und über den aus unserer Sicht eminent wichtigen Widerstand bei 12,7 US-Cents. Erst der Widerstandsbereich von 14,0 US-Cents war Endstation. Seitdem tendiert Zucker wieder leichter und nähert sich erneut der wichtigen Marke von 12,7 US-Cents. 

Kurzum: Das Schlimmste scheint zwar ausgestanden zu sein, doch trotz der zuletzt zu beobachtenden Erholung sehen wir die generelle Trendwende noch nicht und gehen für die nächste Zeit von einer Seitwärtsbewegung in den Grenzen 10,0 US-Cents bis 14,0 US-Cents aus. Sollte es Zucker jedoch gelingen, die 14,0 US-Cents signifikant zu überwinden, werden die Karten in Sachen Trendwende noch einmal neu gemischt. In diesem Fall müsste eine Neubewertung erfolgen. Eine Neubewertung müsste allerdings auch dann erfolgen, wenn Zucker unter die 10,0 US-Cents abtauchen würde.