Weckruf für die Bullen - Seite 2
Die aktuelle W-Formation im S&P 500 (und den anderen US-Indizes) ist jedoch nur Teil der relativ kurzen Korrektur seit Oktober. Folglich entstand sie auch viele schneller. Im Rahmen dieser Korrektur zeigt sie also keinen Trendwechsel an, sondern eine mögliche Wiederaufnahme des vorherigen Aufwärtstrends. Sie ist also so gesehen formal eine Fortsetzungsformation.
Nun könnten Sie fragen: Welcher Aufwärtstrend? Schließlich sah zuletzt auch in den US-Indizes alles nach einer Seitwärtsbewegung aus, die auch aus fundamentaler Sicht angemessen wäre, wie wir hier schon mehrfach betont haben.
Es gibt sogar noch einen Aufwärtstrend!
Aber es gibt noch einen letzten möglichen Aufwärtstrend – schließlich haben sich im Jahresverlauf trotz aller Rückschläge immer noch höhere Tiefs im S&P 500 gebildet. Und dieser Aufwärtstrend hat sogar einige markante Bestätigungspunkte (siehe blaue Kreise im folgenden Chart).
Und selbst die Tiefs vom Oktober und November kann man in gewisser Weise als Bestätigung dieses Trends ansehen, denn es gab im Wesentlichen nur Intraday-Fehlausbrüche daraus.
Dieser Trend könnte zusammen mit der W-Formation die Bullen aus ihrem verfrühten und saisonal unpassenden Winterschlaf reißen. Selbst ein erstes Wecksignal erkennen wir schon: Am Freitag brach der Kurs über die rote Abwärtslinie aus – nachdem der Kurs am Donnerstag noch an dieser Linie scheiterte. Damit ging auch ein deutlicher Volumenimpuls einher, der dieses bullishe Signal unterstreicht.
Was die Bullen nun schaffen müssen
Aber wie gesagt, das ist nur ein allerstes Wecksignal für die Bullen. Mit Blick auf die mögliche W-Formation gibt es für sie nun nicht mehr allzu viel Spielraum: Sie müssen den Kurs schnellstens bis an die blaue Linie treiben. Dabei dürfen sie aber nur wenige Abstriche an der bisherigen Aufwärtsdynamik machen, damit die Symmetrie der Formation nicht verlorengeht – denn das wäre in Warnsignal dafür, dass sie womöglich scheitert.
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Wenn die Bullen die blaue Linie erreicht haben, müssen sie auch bald darauf den Ausbruch nach oben schaffen, und zwar ebenfalls dynamisch und mit einem starken Impuls, der idealerweise auch von einem erneuten Volumenschub begleitet wird.
Ein verheißungsvolles Kursziel
Wenn ihnen das gelingt, dann könnte es in den verbleibenden Wochen des Jahres doch noch eine Rest-Jahresendrally geben. Denn das Kursziel aus der W-Formation ist recht verheißungsvoll:
Dazu wird der Abstand des Tiefs zur blauen „Durchbruchslinie“ gemessen (unteres gelbes Rechteck) und dann von dieser Linie aus nach oben abgetragen (oberes gelbes Rechteck). Damit landet man fast exakt an der 3.000-Punkte-Linie – der nächsten großen runden Marke. Vom anderen Tief aus gemessen, wird es sogar noch etwas mehr, aber wir können natürlich davon ausgehen, dass diese runde Marke als recht starker Widerstand wirkt.
Aber immerhin: Die Bullen haben damit ein klares Ziel vor Augen, auch wenn sie das in diesem Jahr wohl nicht mehr erreichen werden. Aber die saisonal positive Börsenphase geht ja bekanntlich bis April. Wichtig ist jetzt nur, dass die Bullen endlich aus ihrem Winterschlaf wachgerüttelt werden.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
(Quelle: www.stockstreet.de)
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