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    CDU-Vorstandswahl  2106  3 Kommentare Merkels letzter Sieg - Zeichen der Hoffnung

    Friedrich Merz, der im Wahlkampf viele Fehler machte, hat gestern eine klar marktwirtschaftliche Rede gehalten. Tosenden Applaus erhielt er, als er eine "Agenda für die Fleißigen" proklamierte und erklärte, er wolle eine Politik für jene Menschen machen, die nicht zuerst nach dem Staat rufen, sondern die an die Politik nur eine Bitte hätten: "Lasst uns in Ruhe arbeiten."

    Als ich die Rede hörte, dachte ich bei diesem Satz spontan an Ronald Reagans bekanntes Wort: "Die zehn furchterregendsten Wörter der englischen Sprache sind: 'Hi, ich komme von der Regierung, um Ihnen zu helfen!' Die Neue Zürcher Zeitung kommentierte: "Friedrich Merz wird wohl genauso rasch wieder von der politischen Bühne verschwinden, wie er vor wenigen Wochen dorthin zurückgekehrt war. Aber die Tatsache, dass fast jeder zweite CDU-Delegierte davon geträumt hat, dass dieser kantige Wirtschaftsliberale an die Spitze rückt - und das trotz seinem holprigen Wahlkampf -, zeugt von einer ernstzunehmenden Sehnsucht. Ein großer Teil der Partei wünscht sich eine Führung, die in Wirtschaftsfragen wieder liberal und in Sicherheitsfragen wehrhaft ist."

    Merz hat im Wahlkampf viele Fehler gemacht: Er hat sich bei den Grünen angebiedert und diese als sehr liberale Partei bezeichnet, was natürlich Unsinn ist. Und statt sich stolz dazu zu bekennen, dass er im Berufsleben finanziell erfolgreich ist, hat er den Eindruck erweckt, als müsse man sich dafür schämen, Millionär zu sein. Das zeugte von Unsicherheit - und Unsicherheit wird im politischen Leben niemals goutiert.

    Aber gestern war davon wenig zu spüren: Merz hat eine kämpferische Rede gehalten. Für Marktwirtschaft. Für den Nationalstaat. Gegen die Grünen. Die Wahl hat gezeigt: In der CDU, die unter Merkel als zu 100% vergrünte und sozialdemokratisierte Partei erschien, gibt es viele, denen diese Entwicklung ganz und gar nicht passt. In der Merkel-Zeit, als Opportunisten wie Peter Altmaier und unfähige Merkel-Schönredner wie Ursula von der Leyen die Szene beherrschten, war dieser Teil der Union überhaupt nicht mehr wahrnehmbar. Aber der Parteitag hat gezeigt: Es gibt sie nach wie vor. Gestern hat Merz knapp verloren. Und man muss befürchten, dass er nicht an Bord bleibt und in der CDU nicht weiter für seine Positionen kämpft. Das wäre schade. Denn schon eines kann man jetzt vorhersagen: AKK wird zusammen mit der Kanzlerin Merkel die Union weiter an die Wand fahren. Sie wird zwar versuchen, den starken Merz-Spahn-Flügel einzubinden, aber sie selbst steht für die Fortsetzung des Merkel-Kurses. Die linke taz titelt richtig: "Merkels letzter Sieg".


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    CDU-Vorstandswahl Merkels letzter Sieg - Zeichen der Hoffnung Friedrich Merz, der im Wahlkampf viele Fehler machte, hat gestern eine klar marktwirtschaftliche Rede gehalten. Tosenden Applaus erhielt er, als er eine "Agenda für die Fleißigen" proklamierte und erklärte, er wolle eine Politik für jene Menschen machen, die nicht zuerst nach dem Staat rufen, sondern die an die Politik nur eine Bitte hätten: "Lasst uns in Ruhe arbeiten."

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