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     4282  0 Kommentare Ausblick 2019: Das Jahr belohnt nicht die Mutigen - Seite 3

    All jene Faktoren, die wir oben beschrieben haben, sind wahrlich nicht neu und einigen Marktteilnehmern schon längerem bekannt. Was stützt also noch die Märkte? Was fehlt für einen richtigen Crash? Was könnte der Katalysator sein – im Fachjargon auch gern der schwarze Schwan genannt – der die allgemeine Stimmung kippt?

    Quantitative Tightening ist das Todesurteil für unsere Märkte

    Während Korrekturen meistens schnell und intensiv ablaufen, beginnen Bärenmärkte mit viel mehr Subtilität. Anstatt schnell auszuverkaufen und sich dann zu stabilisieren, verlaufen sie meist sehr schleichend und sammeln in ihrer Entwicklung zunehmend Dampf. Wie bei einem Frosch, der lebendig gekocht wird, erkennen Investoren eine Rezession meist erst dann, wenn sie mittendrin sind. Dieses Verhaltensmuster zieht sich konsequent durch unsere Finanzmarktgeschichte.

    Den eben angesprochenen Katalysator haben wir schon mehrere Male in unserem Monthly Markets erwähnt. Wir sprechen von der praktizierten Geldpolitik der weltweiten Zentralbanken – speziell der FED. Zum Ende 2017 hat sie begonnen den Schalter von Expansionspolitik auf Restriktionsspolitik umzulegen. Anfangs noch zag und vorsichtig, hat die US-Zentralbank im Laufe des vierten Quartals von 2018 im Rahmen ihres Programms zur Straffung der Geldpolitik in den letzten Gang geschaltet. Dafür hat sie im September 2018 begonnen rund 50 Milliarden Dollar pro Monat von der Bilanz mit Hilfe von Anleihenverkäufen zu streichen. Dieser Prozess wird „Quantitative Tightening“ (QT) genannt und ist notwendig, um die 3.600 Milliarden Dollar, die als Antwort auf die Finanzkrise von 2008 aus dem Nichts geschaffen worden sind, aus den Büchern der Zentralbank zu bekommen. Das Programm soll ab 2019 noch weitere 27 Monate (!) auf dem besagten Niveau laufen.

    Abbildung 2: Der Beginn des sogenannten „Quantitative Easing“ – Programms (QE) beflügelte die Märkte zu neuen Hochs. Doch immer dann, wenn eine Pause eingelegt wurde (gestrichelte rote Linien) kam es zum Stillstand. Die Liquidität fängt an auszutrocknen.

    Es entsteht ein Liquiditätsloch

    Ohne die Rolle der FED als größten Käufer von US-Anleihen (Abbildung 2) werden die Zinsen weiter steigen und damit die Kreditkosten für Unternehmen und die US-Regierung erhöhen. Höhere Zinsen werden nicht nur die Aufnahme neuer Aktienrückkäufe und Finanzierungen einschränken, sondern aufgrund der bestehenden hohen Verschuldung der Unternehmen (50% auf Ramschniveau) höhere Zinsaufwendungen generieren und somit die Erträge schmälern. Ein Todesurteil für Aktien, denn die von Analysten eigentlich erwarteten Gewinne können dadurch nicht eingehalten werden. Es folgen Kursabstürze, um den neuen Projektionen gerecht zu werden.

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    Arthur Vott
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    Arthur ist bei Fundamental zuständig für das Wachstum der Firma. Er schafft die Brücke zwischen der Unternehmensentwicklung und der quantitativen Forschung. Schon früh faszinierten ihn daten-getriebene Hedge-Fonds aus den USA und er machte sich zur Aufgabe ihren Erfolg auf den Grund zu gehen. In seinem Studium beschäftigte er sich vor allem mit der Kombinatorik von Value- und Momentum Strategien und deren Alpha-Potential. Nach diversen Stationen im Business Development in der Bau- und Finanzindustrie gründete er Fundamental mit der Vision, erfolgreiche und hochtechnologische Anlagelösungen zu entwicklen.
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    Verfasst von Arthur Vott
    Ausblick 2019: Das Jahr belohnt nicht die Mutigen - Seite 3

    Die FED bleibt sich weiterhin treu

    Trotz zahlreicher Proteste von Marktteilnehmern und eines verwirrten US- Präsidenten, hat die FED im Dezember 2018 die Zinsen erneut angehoben. Damit blieb die amerikanische …

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