Rot-rot-grün will in Berlin Immobilieneigentümer enteignen
Initiatoren eines Volksbegehrens wollen weniger als ein Drittel des Wertes zahlen
Mit einem Volksbegehren sollen in Berlin private Immobilienunternehmen enteignet werden. Die Initiative sieht "hinreichende fiskalische Spielräume, deutlich unter dem Verkehrswert zu entschädigen", so der Berliner "Tagesspiegel". Das Eigenkapital der Immobilieneigentümer wäre damit komplett vernichtet.
Im Ergebnis, so berichtet der Berliner "Tagesspiegel", sollen also nur zehn bis 15 Milliarden Euro statt vielleicht 40 oder 50 Milliarden für die Immobilienbestände gezahlt werden. Damit wäre das Eigenkapital der Immobilieneigentümer für die Berliner Bestände komplett vernichtet, da das Fremdkapital höher ist als die Summe, die man zahlen will. Zum Hintergrund: Eine linke Initiative in Berlin plant ein Volksbegehren zur Enteignung privater Wohnungsunternehmen. Es soll nach letzten Angaben des Bündnisses im April starten und hat das Ziel, Unternehmen zu "vergesellschaften", die mehr als 3000 Wohnungen in der Hauptstadt besitzen. Der rot-rot-grüne Senat soll aufgefordert werden, ein Gesetz zu erarbeiten. Der Vorstoß zielt vor allem auf das börsennotierte Unternehmen Deutsche Wohnen, dem in Berlin und seinem Umland 115.000 Wohnungen gehören. Die Mehrheit der Berliner unterstützt laut Umfragen die Enteignungsinitiative.
Linke und Grüne werben für Enteignung
Die Linke, die in Berlin mit regiert und die mit Katrin Lompscher die für den Bereich zuständige Senatorin stellt, hat die Initiative von Anfang an unterstützt. Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek
kann sich ebenfalls eine Enteignung von Berliner Wohnungseigentümern vorstellen, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern. "Im Grundgesetz steht: Eigentum verpflichtet", sagte die grüne Politikerin.
"Hauptproblem ist, dass etwa der Konzern Deutsche Wohnen dieser Verpflichtung nach unserer Interpretation nicht nachkommt. Deshalb sollte auch der Senat aus meiner Sicht überlegen, ob man in
besonders krassen Fällen nicht auch diesen letzten Schritt einmal geht." Offen hat sich schon länger der in Berlin einflussreiche Kreuzberger Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) für die Enteignung
ausgesprochen. In seinem Bezirk werden Investoren besonders drastisch schikaniert.