checkAd

    Brexit  844  0 Kommentare Die Engländer haben Recht

    Die Engländer haben Recht – zumindest was den Linksverkehr angeht. Bereits in der Antike marschierten griechische, ägyptische und römische Truppen auf der linken Seite. Der Grund dafür war ganz pragmatisch. Beim Aufsitzen auf ein Pferd stieg man zuerst mit dem linken Bein in den Steigbügel und schwang dann das rechte Bein über den Rücken des Tieres. Jahrhundertelang herrschte Einigkeit und Linksverkehr in ganz Europa. Erst die Revolution in Frankreich durchbrach diese Regel. Wenige Jahre später eroberte Napoleon halb Europa und der Rechtsverkehr wurde verbindlich.

    In England und seinem beherrschten Empire galt dagegen immer Linksverkehr. Seine größte Ausdehnung erreichte es nach dem 1. Weltkrieg. Im Jahr 1919 herrschte noch in 104 von 208 Staaten Linksverkehr. Aktuell wird nur noch in 58 Ländern weltweit links gefahren. Die Erosion der britischen Dominanz ist offensichtlich auch im Straßenverkehr abzulesen.

    Diese Entwicklung aufzuhalten haben sich die Brexiteers auf die Fahne geschrieben. Allerdings bis jetzt mit sehr bescheidenem Erfolg. Die Welt schüttelt entsetzt den Kopf über das dilettantische Vorgehen der Brexit Befürworter. Der 29. März, Termin für das Ausscheiden nach Artikel 50, kam, ging und England blieb. An diesem Tag lehnte das Unterhaus mit 344 zu 286 Stimmen das Austrittsabkommen zum dritten Mal in Folge ab. Vermutlich nicht zum letzten Mal. Einig scheint sich das britische Parlament derzeit nur in seiner Ablehnung von fast jedem Vorschlag. Bereits am Mittwoch vergangener Woche hatte das Unterhaus über acht Brexit-Alternativen abgestimmt – mit einem eindeutigen Ergebnis. “No. No. No. No. No. No. No. No.”, lautete auch hier das mittlerweile wenig überraschende Resultat.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu FTSE 100!
    Short
    8.894,88€
    Basispreis
    1,91
    Ask
    × 9,38
    Hebel
    Long
    7.208,44€
    Basispreis
    11,08
    Ask
    × 8,94
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Der 29. März hätte in die Geschichte eingehen können

    Die Märkte dagegen atmeten erst einmal hörbar auf. Denn der 29. März hätte auch leicht als Tag des harten und chaotischen Brexits in die Geschichte eingehen können, mit all den potenziellen Folgen für Wirtschaft und Finanzmärkte weit über das Vereinigte Königreich hinaus. Zwar herrscht bei den Volksvertretern Einigkeit das man das eigentlich nicht will, aber wenn man sonst keine Einigung findet, bleibt es ein mögliches Szenario. Die Uhr tickt jetzt für den 12. April, der Frist, für die von den übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union gewährte Verlängerung. Es sind wieder diverse Abstimmungen geplant. Als aussichtsreichste Varianten gelten ein Verbleib Großbritanniens in einer Zollunion mit der EU und ein neues Referendum über den Brexit-Vertrag. Mittlerweile verliert allerdings die EU zusehends die Geduld. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mahnte die Briten zur Eile und forderte Klarheit über den Brexit-Kurs. Die Geduld der EU sei bald aufgebraucht. Die EU wird sich allerdings noch etwas gedulden müssen, denn auch bei dieser Abstimmung blieb es beim eindeutigen „No“.

    Seite 1 von 2



    Dr. Marc-Oliver Lux
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Dr. Marc-Oliver Lux ist Mitgründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner in München, die seit über 20 Jahren Privatkunden und Unternehmer im deutschsprachigen Raum betreut. Spezialität des Hauses sind regelbasierte und prognosefreie Anlagekonzepte in Aktien und ETFs, die einfach nachvollziehbar und bestechend in ihrer Performance sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.LPVV.de.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors




    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.




    Verfasst von Dr. Marc-Oliver Lux
    Brexit Die Engländer haben Recht Die Engländer haben Recht – zumindest was den Linksverkehr angeht. Bereits in der Antike marschierten griechische, ägyptische und römische Truppen auf der linken Seite. Der Grund dafür war ganz pragmatisch. Beim Aufsitzen auf ein Pferd stieg man zuerst mit dem linken Bein in den Steigbügel und schwang dann das rechte Bein über den Rücken des Tieres. Jahrhundertelang herrschte Einigkeit und Linksverkehr in ganz Europa. Erst die Revolution in Frankreich durchbrach diese Regel. Wenige Jahre später eroberte Napoleon halb Europa und der Rechtsverkehr wurde verbindlich.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer