ETFs
Checkliste für Käufer
Die Zeiten, als es sich bei den passiven Indexfonds (ETFs) um leicht verständliche Produkte handelte, sind passé.
1. Indexkonstruktion
Um dem üblichen Wunsch nach Diversifikation gerecht zu werden, empfiehlt es sich, einen Index zu wählen, in dem das Anlageportfolio idealerweise breit gestreut ist. Da sich jeder Index unterscheidet, sollte man den Mechanismus des Referenzwertes genau verstehen, um unerwünschte Überraschungen zu vermeiden. Klumpenrisiko: ETF-Portfolios, die nicht breit streuen, setzen sich einem sogenannten Konzentrations- oder Klumpenrisiko aus. Vereinfacht gesagt: Je stärker sich der Anteil der im Portfolio versammelten Wertpapiere auf einzelne Aktien oder Sektoren beziffert, desto höher fällt das Risiko einer "Fehlinvestition" für Anleger aus. Themen-ETFs konterkarieren daher die Idee einer breiten Diversifikation. Indexbreite: Je breiter ein Index aufgebaut ist – also je größer die Anzahl der enthaltenen Werte und je gleichmäßiger die Gewichtung der einzelnen Werte ist –, umso besser ist das Risiko gestreut. Eine breite Streuung bietet beispielsweise der MSCI World Index mit knapp 2.000 Werten beziehungsweise für deutsche Werte der MSCI Germany mit aktuell 56 Werten (zum Vergleich: 40 Werte im DAX).
2. Replikationsmethode
Um die Indexrendite im ETF möglichst genau abzubilden, werden verschiedene Methoden verwendet:
- physisch replizierende ETFs: Am simpelsten ist die vollständige Replikation; hier wird einfach in alle im Index enthaltenen Werte investiert. Für Indizes mit einer enormen Vielzahl an Titeln oder mit weniger liquiden Wertpapieren wird stattdessen häufig ein Sampling-Verfahren verwendet. Dabei kauft der ETF-Anbieter nur einen ausgewählten Aktienkorb, der im Idealfall das identische Risiko-Rendite-Profil wie der zugrundeliegende Index aufweist. Diese Methode funktioniert gut unter normalen Marktbedingungen. In einem schwierigen, volatilen Marktumfeld halten die statistischen Attribute jedoch nicht immer der Realität stand. Dann bringt der Sampling-Ansatz einen höheren Tracking Error mit sich als ursprünglich erwartet. Auf gut Deutsch: Der ETF-Kurs sinkt eventuell stärker als der Index – und genau das wollen Anleger ja vermeiden.
- synthetisch replizierende ETFs: Hier wird der Referenzindex mit Hilfe eines Swap-Geschäfts mit einer Gegenpartei abgebildet. Über den Swap wird die Rendite eines vordefinierten Wertpapierkorbs gegen die Rendite des Referenzindex getauscht. In den meisten Fällen reduziert die synthetische Replikation die Kosten und den Tracking Error. Hinzu tritt aber ein Kontrahentenrisiko, falls die Gegenpartei insolvent geht und ihre Verbindlichkeiten gegenüber dem ETF nicht erfüllen kann.
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3. Ertragsverwendung
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