Mischfonds – Ein gigantisches Geschäft, aber nur für die Anbieter - Seite 2
Eine spezielle Form stellen Targetfonds dar. Sie besitzen eine feste Laufzeit und richten ihre Anlage auf das Ergebnis zum Laufzeitende aus. Zu Beginn der Laufzeit legen diese Fonds ihr Kapital überwiegend in risikoreiche Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien an. Je näher das Laufzeitende der Fonds rückt, desto mehr schichten diese Fonds dann in risikoarme Anlageformen wie Renten und Geldmarktanlagen um, um das erwirtschaftete Kapital zu sichern. Die Laufzeiten sind dabei im Rahmen der Angebote bei den Fondsgesellschaften frei wählbar.
So weit die Theorie. Die Praxis sieht leider nicht so gut aus.
Wie haben sich die Mischfonds geschlagen?
Vertriebe hatten leichtes Spiel, die Leute vom Kauf einer Mischfondsart dank der EZB-Nullzinspolitik und den damit verbundenen Kaufkraftverlusten zu überzeugen. So wurden in den vergangenen fünf Jahren Mischfonds im Wert von rund 125 Milliarden Euro verkauft; das sind zwei Drittel aller abgesetzten Publikumsfonds. Und weil noch kein Ende der Nullzinsen absehbar ist, wurde der Anteil am Gesamtabsatz auf 99 Prozent aller verkauften Publikumsfonds erhöht. Wow, das erinnert uns an die Wahlergebnisse in Nordkorea …
Angesichts dieses Zustroms in Mischfonds stellt sich die Frage, ob die Anleger wenigstens eine ordentliche Rendite eingefahren haben. Schließlich sind die Aktienmärkte ja immer noch intakt. Wenn
wir uns dazu aber die großen Fonds (mindestens eine Milliarde Euro Absatzvolumen und mindestens fünf Jahre am Markt) anschauen, dann betrug die durchschnittliche Jahresrendite laut Studien 1,8
Prozent/Jahr. Defensive Mischfonds haben mit 1,6 Prozent sogar noch schlechter abgeschlossen.
Ein katastrophales Ergebnis, wenn wir die Renditen von Aktien und Anleihen in den letzten fünf Jahren dagegensetzen. Europäische Aktien brachten im Schnitt 6 Prozent im Jahr und globale Aktien sogar 11 Prozent. Und selbst rein europäische Anleihen liegen mit 3 Prozent noch über den mickrigen Durchschnittsergebnissen der Mischfondsmanager.
Schuld daran sind die hohen Gebühren. Die Gesamtkosten betragen in der Regel 2 Prozent. Dazu kommen meist noch erfolgsabhängige Kosten, wobei wir uns fragen, welche Erfolgsmaßstäbe die Manager
angesichts der erzielten Renditen hier zugrunde legen.
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Wenn wir die Inflationsrate von zuletzt 1,8 Prozent noch abziehen, dann überlegen sich sicher die meisten Mischfondsbesitzer, wo eigentlich der Mehrwert ihrer Investition liegt.
Und es wird noch schlimmer kommen, wenn die rauen Gegenwinde an den Märkten in Zukunft stärker wehen.
Fazit
Anleger sollten sich ihre Abrechnungen anschauen und kritisch prüfen, ob sie einen Mischfonds im Depot haben, der unter Einrechnung der Inflation keinen Mehrwert gebracht hat. Die richtige Schlussfolgerung muss dann lauten, verkaufen und auf einen international streuenden Aktienfonds setzen. Hier finden Anleger zudem die notwendigen Sicherheiten für ihr Kapital. Mixen, mischen oder besser gesagt diversifizieren, können Anleger meistens besser als die Profis von Mischfonds.
Bildquelle: https://pixabay.com/photos/conference-room-table-office-768441/
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