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     646  0 Kommentare Tödliches Risiko

    Am Abend des 05. Januar 2009 kam es im kleinen Örtchen Blaubeuren am Rande der Schwäbischen Alb zu einer Tragödie. Deren Ergebnis beherrschte an den Folgetagen die gesamte deutsche Medienberichterstattung und schaffte es sogar bis ins US-amerikanische Wall Street Journal. Der Milliardär und ehemals drittreichste Deutsche, Adolf Merckle, hatte Schienensuizid begangen. Mit seinem Firmengeflecht um Ratiopharm und HeidelbergCement war der Vollblut-Unternehmer in der Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten. Offenbar sah er angesichts des drohenden Totalverlustes seines Vermögens keinen anderen Ausweg als den Freitod. Nicht tödlich, dafür kaum minder medienwirksam, der tiefe Fall des Drogeriekönigs Anton Schlecker: Auch er gehörte mit einem Vermögen von fast 2 Mrd. Euro zu den 100 reichsten Deutschen und verlor im Rahmen der Insolvenz seiner Drogeriekette sein gesamtes Vermögen. Was lässt sich aus derartigen Unternehmertragödien lernen? Nun, wenn Sie selbst Unternehmer sind, vielleicht dies: Setzen Sie nicht Ihr gesamtes Vermögen auf Ihr Unternehmen. Legen Sie stattdessen Geld für den Fall des Scheiterns Ihrer Firma zur Seite, auch wenn das für Sie als Unternehmer natürlich keine realistische Option ist. Doch bedenken Sie: Auch der beste Unternehmer kann scheitern, oft sogar schuldlos. Der Verlust wichtiger Mitarbeiter, möglicherweise sogar Unfall oder Krankheit des Unternehmers selbst, kann die Existenz eines Unternehmens bedrohen. Ebenso ein Computervirus, der die Firmen-IT wochenlang lahmlegt oder zum Verlust existenzieller Daten führt. Umsätze und Gewinne Ihres Unternehmens können jederzeit aufgrund einer schweren Rezession einbrechen und die Existenz des Unternehmens gefährden – so wie vor 10 Jahren im Fall Merckle. Lernen Sie aus den Tragödien von Merckle und Schlecker und nehmen Sie sich ein Beispiel an Unternehmern wie Bill Gates oder Mark Zuckerberg: Die haben beim kometenhaften Aufstieg und Wertzuwachs ihrer Firmen darauf geachtet, regelmäßig Teile des Vermögenszuwachses ins Privatvermögen zu überführen, um es so vom Schicksal der Firma zu trennen. Kurz: Sie haben ihr Geld gestreut. Das Gleiche gilt für Sie als Anleger: Streuen Sie Ihre Investments, besonders die im Bereich der Unternehmensbeteiligungen! Ziel Ihrer Geldanlage in Aktien sollte es sein, mit Ihrem sauer Ersparten am stetigen Wachstum der Weltwirtschaft teilzuhaben - nicht aber auf das Schicksal einzelner Firmen zu wetten. Das kann nämlich gehörig in die Hose gehen. Nur wer sein Geld breit über viele Dutzend Unternehmen streut, ist vor dem jederzeit möglichen Scheitern einzelner Firmen gefeit. Im IAC können wir davon ein Lied singen: Unsere Nokia verpasste seinerzeit den Trend zum Smartphone und wurde vom Aufstieg Apples  iPhone ab 2008 innerhalb weniger Jahre geradezu vom Markt gefegt. Unser zuvor über Jahrzehnte als sicheres Witwen- und Waisenpapier geltender Versorger E.ON erlebte sein Waterloo, als es nach der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 zur 180-Grad-Wende in der Energiepolitik kam. Die Aktienkurse von E.ON und Nokia verloren 88% bzw. 98% und bescherten uns im IAC nahezu Totalverluste. Da wir jedoch nicht nur auf ein bzw. zwei Unternehmen setzen, sondern seit je her auf gleich 50 internationale Qualitätskonzerne aus verschiedenen Ländern und Branchen, konnten uns selbst solch dramatische Verluste, die andernorts zu Tragödien geführt hätten, nichts anhaben. Im Gegenteil: Trotz unseres Nokia- und E.ON-Debakels erzielte unser Club-Fonds „IAC-Aktien Global“ in den letzten 10 Jahren eine Rendite von über 10% pro Jahr. Das bescherte unseren mittlerweile über 5.000 Investoren nahezu eine Verdreifachung ihres Vermögens. Das tödlichste Risiko bei der Investition in Unternehmen ist und bleibt nicht die Aktie selbst, sondern mangelnde Streuung.





    Jörg Wiechmann
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    Jörg Wiechmann ist Gründer und Geschäftsführer von Deutschlands Aktienclub Nr. 1, dem Itzehoer Aktien Club (IAC). Bereits seit seiner Gründung im Jahr 1998 setzt der IAC konsequent auf internationale Qualitätsaktien wie Coca-Cola, Microsoft oder BMW. Ziel des Itzehoer Aktien Clubs ist die Förderung der Aktienkultur in Deutschland. Dazu bietet der IAC seinen Mitgliedern neben der Möglichkeit einer Investition in den IAC-Clubfonds wertvolle Informationen in Form von monatlichen Geldratgebern und Depotberichten sowie bundesweiten Börsen-Seminaren. Anmeldung zum Newsletter unter www.iac.de/newsletter_wo.
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    Verfasst von Jörg Wiechmann
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