Werden ICOs demnächst von STOs abgelöst? - Marvin Steinberg gibt Einblick in den Krypto-Markt - Seite 2
Marvin Steinberg ist schon seit Jahren Experte im Bereich der Kryptowährungen und gilt als ICO-Guru. Bildquelle: Marvin Steinberg
Nicht alle Start-ups haben ihre Investoren mit Erfolgen belohnen können.So meldete Business Insider, dass 2017 gerade einmal 48 Prozent der ICOs erfolgreich waren. Zudem hat die amerikanische Börsenaufsicht SEC im Januar 2018 einen der größten ICOs geschlossen. Der ICO der AriseBank aus Dallas hat laut eigenen Angaben über 600 Millionen US-Dollar eingesammelt, doch bemängelte die SEC, dass der ICO Investoren zu wenig schütze und bezichtigte die AriseBank zusätzlich betrügerischer Machenschaften. Schlechte Neuigkeiten meldete im Januar 2018 auch CNBC. In einem Artikel hieß es, dass 400 Millionen US-Dollar, die in ICOs investieren worden sind, verschollen oder gestohlen worden sind.
Diese Meldungen dämpften die Euphorie rund um die ICOs und sorgten dafür, dass das Investment von 2,5 Milliarden US-Dollar im Januar 2018 sukzessive auf 247 Millionen US-Dollar im September 2018 zurückging.
STOs sind eine wichtige Alternative zu ICOs
Marvin Steinberg sieht die STOs als wichtige Alternative zu ICOs: „Anders als bei ICOs erhalten Investoren bei STOs nicht nur die Token, sondern direkte oder indirekte Firmenanteile, Schuldscheine oder Gewinnbeteiligungen. Dadurch werden STOs von der Börsenaufsicht erfasst und strenger reguliert.“
Mit STOs erhalten Investoren, auch sogenannte Security Token. Bei den Security Token handelt es sich zumeist um Firmenanteile, Gewinnbeteiligungen oder Schuldscheine. Dadurch werden STOs in den Augen der Börsenaufsicht zu klassischen Investments und folglich von ihr reguliert. STOs verbinden somit die vielfältigen Möglichkeiten von Blockchain mit dem traditionellen Investment-Markt und sind somit nicht nur interessant für Start-ups, die mit Kryptowährungen agieren, sondern auch für alle Firmengründer.
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ICOs immer noch wichtig
Durch die Regulierung der Börsenaufsicht verlieren STOs ihre Flexibilität, weswegen sie ICOs in Zukunft nicht komplett ablösen werden. Marvin Steinberg rät allen Interessierten: „Ehrliche Start-ups erkennt man an Transparenz und klar formulierten Projektzielen.“
Bevor man in einen ICO investiert, sollte man sich folglich mit dem Businessplan und dem angestrebten Projekt des Start-ups auseinandersetzen. Im Projekt sollte nicht das Blaue vom Himmel versprochen werden, sondern klare erreichbare Ziele genannt werden. Der Sitz des Start-ups sollte in einem sicheren Land liegen und zu einer nachvollziehbaren Adresse gehören. Ferner sollte der ICO auch Aufschluss über alle Firmen angeben, die an dem Projekt beteiligt sind.