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    Egbert Prior  8873  0 Kommentare Jetzt wird ThyssenKrupp zerschlagen

    Noch schneller als erwartet, schmeißt ThyssenKrupp die halbherzigen Umbaupläne über den Haufen und kündigte am Freitag eine radikale Neuaufstellung an. Der Kurs machte einen Freudensprung um 18% auf 13,60 Euro. Damit steht die Notiz aber immer noch tief im Keller, vor einem Jahr kostete die Aktie noch das Doppelte. Die bisherigen Reformpläne werden komplett gestrichen: Zum einen die ins Auge gefaßte Stahlfusion mit der europäischen Tata-Tochter, zum anderen die Aufteilung in zwei Holdings. Am Freitag teilte der Konzern mit: „ThyssenKrupp wird sich ... grundlegend neu ausrichten.“ „Dazu gehören ein wertorientierter, flexibler Portfolioansatz ... sowie eine stärkere Performanceorientierung.“ Im Klartext, sogar eine komplette Zerschlagung des Konglomerats ist möglich. Den Anfang soll ein Börsengang der Aufzugssparte machen. Analysten schätzen den Wert dieses Geschäftsfeldes, das signifikante Gewinne erwirtschaftet, auf rund 15 Milliarden. Der gesamte Konzern wird dagegen an der Börse mit lediglich 8 Milliarden gehandelt. So gesehen wären die fünf weiteren Geschäftsfelder – Stahl, Großanlagenbau, Automobilkomponenten, Wertstoffhandel und Kriegsschiffe – weniger als nichts wert. Nirgendwo läuft es rund. Unter dem Strich wird das Essener Traditionsunternehmen auch im laufenden Turnus rote Zahlen schreiben. Die Eigenkapitalquote liegt unter 10%, das macht die Sache brenzlig. Zumal sich die Konjunktur nicht gerade bessert. Es kommt jetzt also darauf an, das geplante IPO der Aufzugssparte, gewissermaßen des Tafelsilbers, möglichst schnell durchzuziehen. In die prekäre Lage waren die Essener geraten, nachdem sie in den letzten Jahren in den USA mit verfehlten Stahlinvestitionen rund 8 Milliarden versenkten. Das Konglomerat war also sturmreif geschossen für aktivistische Investoren. Allen voran Cevian Capital, mit einem Anteil von 18% der zweitgrößte Anteilseigner nach der Krupp-Stiftung (21%). Mit im Boot auch der „gefürchtete“ Hedgefonds Elliott. Fazit: Endlich ist der Knoten geplatzt. Die Bahn ist frei für einen radikalen Umbau. Risikofreudigen winkt auf Sicht von ein bis zwei Jahren eine 100%-Chance.




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    Verfasst von Egbert Prior
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