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    WOCHENAUSBLICK  582  0 Kommentare Dax wohl weiter unter dem Damoklesschwert des Zollstreits

    FRANKFURT (dpa-AFX) - In der neuen Börsenwoche dürfte der Dax weiterhin eng an den Lippen der Handelsstreitenden hängen. Wie in den vergangenen Tagen, als der deutsche Leitindex wegen erhöhter US-Zölle für chinesische Einfuhren erst auf den tiefsten Stand seit einem Monat gefallen war, sich dann aber wegen Entspannungssignalen seinem bisherigen September-Hoch bei 12 435 Punkten genähert hatte, drohen Freud und Leid bei den Anlegern weiterhin auf der Kippe zu stehen.

    Anleger machen sich neuerdings wieder Hoffnungen auf eine baldige Einigung der USA mit China - auch deshalb, weil die Amerikaner im Streit mit der Europäischen Union vorerst noch ein halbes Jahr lang auf höhere Auto-Importzölle verzichten. "Ganz offenkundig scheut Donald Trump den Handelskrieg an zwei Fronten", kommentierte dies Analyst Tobias Basse von der NordLB. Wie er ergänzte, lasse das sich abzeichnende neue Timing die Vermutung zu, dass der US-Präsident im Konflikt mit Peking in diesem Zeitraum auf eine Einigung hoffe.

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    Nach Einschätzung von Beobachtern tut der Markt aber gut daran, nicht blauäugig an eine Fortsetzung des jüngsten Kursanstiegs zu glauben. "Das Risiko bleibt bis zu 280 Zeichen lang - ein Tweet von Trump und die Stimmung kann wieder kippen", warnte der Chef-Marktanalyst des Handelshauses CMC Markets, Jochen Stanzl. Er sieht durchaus die Gefahr, dass die Chinesen die Lust an den Verhandlungen verlieren und die Gespräche mit Washington ganz beenden.

    Unter Charttechnikern sind die Aussichten durch das Auf und Ab der vergangenen Tage denn auch umstrittener geworden: Während die Experten von Index Radar dem Dax mit 12 625 Punkten als nächstes Kursziel eine weiter positive Entwicklung prognostizieren, sehen die Experten der BayernLB das Bild beim Dax "alles in allem nur neutral".

    Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba dagegen will den jüngsten Anstieg nicht einfach so in die Zukunft fortschreiben. Er hält es für möglich, dass der Dax bei den zuletzt erreichten 12 310 Zählern vorerst sein Limit erreicht hat. Er macht dies unter anderem daran fest, dass der Leitindex es nicht schaffte, die vor einigen Tagen durch die angekündigten US-Sonderzölle entstandene Kurslücke zu schließen. Werden solche Scharten ausgewetzt, wird dies am Markt als positives Zeichen gesehen.

    Wieder auf die Agenda rückt in den kommenden Tagen auch die politische Zukunft in Europa - mit der Europawahl, die nach der Brexit-Verschiebung ab Donnerstag doch noch mit Großbritannien stattfindet. Umfragen zufolge drohen die EU-Kritiker deutlich zuzulegen. Die Landesbank LBBW erwartet aber, dass die Europäische Volkspartei (die Parteienfamilie, der CDU und CSU angehören) stärkste Fraktion bleibt - und glaubt daher nicht an größere Auswirkungen auf die Märkte. Allgemein befürchtet wird aber, dass Entscheidungen in Brüssel wegen der populistisch verschobenen Kräfte zukünftig noch schwieriger getroffen werden können.

    Konjunkturell gehört der am Donnerstag erwartete Ifo-Geschäftsklimaindex in der neuen Woche zu den wohl wichtigsten Indikatoren. Die Deka Bank vermutet, dass der wieder zugespitzte Zollstreit in der Befragung deutscher Unternehmen seine Spuren hinterlässt. Die Experten erwarten, dass das Stimmungsbarometer bedingt durch die Trumpschen Zollgebärden von 99,2 auf 99,1 Punkte zurückgeht.

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    Ansonsten hat die Agenda in der neuen Woche auf beiden Seiten des Atlantiks nur wenig bedeutendes zu bieten. Auch auf Unternehmensseite kommt langsam Ruhe in die zuletzt prägende Berichtssaison - mit Jahreszahlen von Ryanair am Montag als vielleicht prominenteste Ausnahme.

    Am Dienstag präsentiert hierzulande der Elektronikhändler Ceconomy seine Geschäftszahlen. Einen Tag später öffnet das Immobilienunternehmen Ado Properties seine Bücher, bevor am Donnerstag der Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim folgt. Davon abgesehen rücken jetzt vermehrt Aktionärsversammlungen mit den nachfolgenden Dividendenauszahlungen ins Blickfeld./tih/la/he

    --- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---





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