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Kriselnder Elektronikriese Ceconomy überrascht mit Gewinnentwicklung
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der kriselnde Elektronikhändler Ceconomy kommt besser voran als gedacht. Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende März gelang der Mutter der Handelsketten Media Markt und Saturn unter dem Strich die Rückkehr in die schwarzen Zahlen - nach einem Verlust im vergangenen Jahr. Im Tagesgeschäft musste die frühere Metro-Tochter wegen des laufenden Konzernumbaus aber noch Rückgänge verkraften, wie sie am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. An der Börse kamen die Zahlen dennoch gut an. Die Aktie legte im frühen Handel in der Spitze um fast sechs Prozent zu, zuletzt notierte sie knapp 5 Prozent im Plus.
Der Elektronik-Händler habe dank einer besseren Kontrolle seiner Betriebskosten besser abgeschnitten als erwartet, schrieb Analyst Georgina Johanan von der US-Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion.
Der Handelsriese hatte zuletzt aufgrund der Online-Konkurrenz mit sinkenden Umsätzen und wegbrechenden Gewinnen zu kämpfen. Der Aktienkurs von Ceconomy war seit der Trennung vom einstigen Mutterkonzern Metro im Sommer 2017 drastisch gefallen. Die neue Führungsspitze um den seit März amtierenden Ceconomy-Chef Jörn Werner und den Media-Saturn-Chef Ferran Reverter versucht nun, den Konzern mit harter Hand wieder auf Erfolgskurs bringen. So hatte Reverter erst im April angekündigt, Hunderte Stellen in der Verwaltung des Elektronikriesen abzubauen. Auch anderswo wird der Rotstift angesetzt, und die Ceconomy-Spitze schrumpft zum 1. Juni auf zwei Vorstände.
Für das zweite Quartal wies Ceconomy nun unter dem Strich einen Gewinn von 20 Millionen Euro aus. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 47 Millionen gestanden, nachdem Ceconomy erhebliche Abschreibungen auf ihre Beteiligung an der früheren Konzernmutter Metro vornehmen musste.
Die Kosten für den Konzernumbau belasteten jedoch das operative Ergebnis. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um 20 Millionen auf 83 Millionen Euro. Bereinigt und ohne die Beteiligung an dem französischen Händler Fnac Darty blieb das Ergebnis mit 80 Millionen Euro in etwa stabil. Einsparungen konnten dabei einen um 2 Prozent auf 5 Milliarden Euro gesunkenen Umsatz nahezu ausgleichen.
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Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Währungseffekte sowie Portfolioänderungen, nahm der Umsatz um 1,1 Prozent ab. Dabei belasteten ein Kalendereffekt durch das späte Osterfest sowie ein schwaches Geschäft in West- und Südeuropa die Entwicklung. Die Umsätze aus dem Onlinehandel stiegen hingegen um 13,4 Prozent und erreichten einen Anteil von 13,9 Prozent am Gesamtumsatz. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern./nas/tav/stw/fba