Was das nächste Jahr bringen könnte - Seite 3
So pendeln sowohl bei einschlägigen Wettanbietern im Internet als auch bei den diversen Umfragen in den USA Trumps Chancen auf eine 2. Amtszeit um die 50:50-Marke. Was aber sagen die Börsen zu diesem offenbar durchaus möglichen Szenario?
Ich habe daher einmal die Performance in denjenigen Wahljahren berechnet, in denen ein US-Präsident nach seiner ersten Amtszeit wiedergewählt wurde. Das war seit 1885 (dem Beginn der Historie des Dow Jones Index) bisher in 13 Jahren der Fall, wobei es sogar einmal eine 3. Amtszeit gab (für Präsident Roosevelt ab 1941). Die Auswertung der Kursverläufe dieser Jahre ist im nächsten Chart gezeigt.
Ähnlichkeiten und Unterschiede
Obwohl die beiden Charts markante Ähnlichkeiten aufweisen (eine anhaltende Schwäche in der ersten, aber ein starker Anstieg in der zweiten Jahreshälfte) gibt es auch deutliche Unterschiede: Da ist zunächst einmal der rein zahlenmäßige Vergleich. Während in allen Wahljahren zusammen „nur“ eine eher durchschnittliche Performance von rund 6 % erreicht wird, gab es in den Wahljahren einer 2. Amtszeit einen satten Aufschlag von gut 15 %.
Der Anstieg in der zweiten Jahreshälfte verlief zudem zielstrebiger und ohne nennenswerte Rücksetzer. Dafür fiel allerdings die sonst so typische Jahresendrally aus – was man allerdings angesichts der vorangegangenen Hausse verschmerzen kann.
Nun ist es das eine, solche Verläufe auszurechnen. Die Frage bei solchen statistischen „Spielereien“ ist natürlich immer, ob sie auch einen logischen fundamentalen oder stimmungstechnischen Hintergrund haben. Denn nur dann kann man solche Verläufe als Anhaltspunkt für eine Anlagestrategie nehmen.
Der Hintergrund des Wahljahrverlaufs auf dem Prüfstand
Der Hintergrund des allgemeinen Wahljahrverlaufs ist klar: Zunächst herrscht Unsicherheit darüber, welcher Kandidat am Ende das Rennen machen wird. Das dämpft die Kursbewegungen in der ersten Jahreshälfte. Im weiteren Verlauf schält sich der spätere Sieger mehr und mehr heraus – zumindest für die Märkte, die dann darauf setzen, welche Werte von der entsprechende Personalie voraussichtlich am meisten profitieren.