Ölpreis: Die Ampeln stehen auf gelb
OPEC bleibt vorerst skeptisch
US Bestände sind per API Bericht in der vergangenen Woche wieder deutlich über den Erwartungen gefallen. Auch gemäß dem EIA sind die Bestände weiter auf dem Rückzug und bereits unterhalb dem Fünf-Jahre-Durchschnitt. Dies ist generell ein Signal für einen zumindest vorübergehend stabilen Ölpreis WTI, den es zeigt, dass die Nachfrage nach Rohöl weiter steigt, sei es auf Basis erhöhter Exporte oder einer geringeren Produktion. Auch die Nachfrage nach Benzin während der Driving Season dürfte eine Rolle spielen.
Der EIA hat zwar im Rahmen seines monatlichen Berichts eine fallende Nachfrage für das kommende Jahr prognostiziert, gleichzeitig sieht er jedoch auch eine leicht fallende US Produktion. Die OPEC hat ihren Monatsbericht ebenfalls heute präsentiert und die Nachfrageprognose für das laufende Jahr erneut nach unten revidiert. Begründet wird die Revision allerdings durch negative Konjunkturentwicklungen in den ersten beiden Quartalen des Jahres.
China und andere Notenbanken starten Stützungsmaßnahmen
Belastend wirkten sich zuletzt eben diese Nachfragesorgen auf den Ölpreis aus. Der Handelsstreit und die daraus resultierende Konjunkturabschwächung zeigten ihre Wirkung. Der Handelsstreit wird so schnell nicht gelöst, doch die Notenbanken scheinen nun wieder den Ball im Spielfeld zu haben und gemeint sind nicht nur die FED und die EZB, sondern auch die PBOC. Chinas Regierung hat jüngst bereits mit Stützungsmaßnahmen begonnen, die FED und die EZB dürften nachziehen.
Alles in einem sollten Marktteilnehmer womöglich die Bemühungen der chinesischen Regierung oder der PBOC mittelfristig nicht unterschätzen. Zumal nicht nur der Handelsstreit eine Rolle in der Konjunkturabschwächung in China in den letzten beiden Jahren gespielt hat, sondern die Tatsache, dass man seit 2017 die zuvor getätigten Lockerungen kontinuierlich bewusst beendete. Wenn diese nun wieder leicht gestartet werden, dürfte das einen positiven Effekt auf die Nachfrage nach Rohöl haben.
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Die Entwicklung der Nachfrage in den kommenden Monaten wird dann auch bestimmen, ob die OPEC + Länder mehr kürzen müssen als noch zuvor vereinbart, um eine Balance zu erreichen. Dies ist die Annahme vieler Analysten. Da klingt doch der geplante Börsengang von Saudi-Aramco zumindest wie Musik in den Ohren. Sollte der Plan tatsächlich so umgesetzt werden - dieses Jahr 1 % an die Börse gebracht werden und in 2020 weitere 1 % - dürfte Saudi-Arabien einiges daran liegen den Ölpreis stabil zu halten.
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