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    Interview mit Manuel Andersch  19854  2 Kommentare Kryptoexperte der BayernLB über den 90.0000-$-Bitcoin und Gold

    Bitcoin ist längst in den Research-Abteilungen deutscher Großbanken angekommen. Die BayernLB sorgte mit ihrer 90.000 US-Dollar-Bitcoin-Prognose für ein erhebliches Medienecho. Wallstreet:Online fragte bei der BayernLB nach, ob nun Anleger alles auf Bitcoin setzen sollten.

    Sehr geehrter Herr Andersch, die BayernLB hat sich in der Studie Megatrend Digitalisierung mit der Frage beschäftigt: Läuft Bitcoin Gold den Rang ab? Können Sie unseren Lesern kurz erklären, warum der Rohstoff Gold als Bezugsgröße gewählt wurde?

    Manuel Andersch: Bitcoins „Use Case“ ist, als neues monetäres Gut zu fungieren. Und Gold ist das Gut, das am längsten als Geld verwendet wurde. Bis heute hat Gold seine hohe monetäre Prämie halten können. Dabei wird es vor allem noch als Wertaufbewahrungsmittel genutzt - nur eine der drei Funktionen von Geld.

    Welche anderen Bezugsgrößen bzw. welche anderen Modelle wären neben dem Stock-to-Flow Modell denkbar und was würde das für die Bitcoin-Prognose bedeuten?

    Manuel Andersch: Rein ökonometrisch betrachtet ist das Stock to Flow-Modell anderen Bewertungsmodellen – die auf Transaktionen, Wallet-Nutzern etc. fußen – deutlich „überlegen“. Ich denke das liegt daran, dass bei diesen Modellen die unabhängigen Variablen im Grunde nur Proxy-Variablen für die abhängige Variable (Market Cap) sind.

    Machen wir es kurz und schmerzlos, in der Studie kommen Sie zu dem Ergebnis, dass Bitcoin - unter Berücksichtigung des angenommenen Modells und dem Fakt des Halvings - in 2020 gut 90.000 US-Dollar pro Coin wert sein könnte. Sollen Anleger jetzt alles in Bitcoin stecken?

    Manuel Andersch: Unser Zahlenbeispiel soll keineswegs als Kaufempfehlung verstanden werden. Im Grunde ist der geschätzte Zusammenhang im Stock to Flow-Modell ein Potenzgesetz. Die konkrete Zahlen sollten dies verdeutlichen. Ob dieser Zusammenhang aber auch in der Zukunft stabil ist, kann man nicht wissen.

    Der Stock to Flow-Ansatz dient unabhängig davon als gute Heuristik, um Bitcoin zu verstehen. So wird klar: Erstmalig haben wir es mit einer Geldform zu tun, die anfangs von wenigen als ultra-hartes Geld designed wurde, diese Angebotsregeln dann aber zu einem Protokoll-Standard wurden - ähnlich wie bei den Internetprotokollen.

    Es gibt immer eine gewisse positive Korrelation von Bitcoin zu anderen Kryptowährungen – insbesondere Ethereum. Das Halving betrifft ausschließlich den Bitcoin. Werden die Kurse anderer Kryptowährungen ebenfalls nachziehen?

    Manuel Andersch: Wir fokussieren uns auf Bitcoin.

    Welche Möglichkeiten/Produkte bietet die Bayerische Landesbank seinen Kunden in Bezug auf Kryptowährungen?

    Manuel Andersch: Auf der Produktebene bieten wir derzeit nur Educational Services an, vor allem unseren Einsteiger-Workshop „The Bitcoin Experience“. In diesem interaktiven Workshop werden in einer Mischung aus Erläuterungen und Simulation des Bitcoin-Netzwerkes die grundsätzliche Funktionsweise von Bitcoin vermittelt, und das alles nur mit Stift und Papier. Die Research-Abteilung beschäftigt sich zudem mit Geschäftsmöglichkeiten im Bereich „Custodial Services“ für Bitcoin und ist hier im Austausch mit Bitcoin Startups in München.

    Und abschließend: Ungeachtet des Stock-to-Flow Modells - sehen Sie den Bitcoin langfristig bei Null Euro oder hat er für Sie einen Wert?

    Manuel Andersch:  Falls Bitcoin das Geld des 21. Jahrhunderts werden sollte, dann deshalb, weil seine Eigenschaften – der hohe Härtegrad und die apolitische und dezentrale Steuerung der Geldpolitik – denen alternativer Geldformen vorgezogen wurden. Denn Bitcoin ist ein völlig offenes und auf Freiwilligkeit beruhendes Geldsystem.

    Herr Andersch, Vielen Dank für das Gespräch!

    Mit Manuel Andersch sprach Dr. Carsten Schmidt, Redakteur Wallstreet:Online.

    Manuel Andersch wird auch auf der Konferenz "Crypto49ers Event 2019 - Bitcoin-Bootcamp zu Privacy und Security" in München sein:




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