Altech Advanced Materials: Die neue deutsche Batterie-Aktie? - Seite 2
Deutsche Technologie mitten in Asien
Altech Advanced Materials plant, sich mit bis zu 100 Mio. Dollar an der HPA-Fabrik zu beteiligen. Im besten Fall hält man dann 49 Prozent daran. Aktueller Eigentümer ist die australische Gesellschaft Altech Chemicals, die dann 51 Prozent halten würde. Deren CEO Iggy Tan sitzt auch im Vorstand von AAM. Das Ziel ist es, im Jahr 2021 mit einer Jahreskapazität von 4.500 Tonnen p.a. in Produktion zu gehen. Die Fabrik befindet sich bereits im Bau, Altech Chemicals meldete erst jüngst den Abschluss der ersten Bauphase (siehe hier). Den Bau selbst setzt die Düsseldürfer SMS Group beziehungsweise deren Tochter um. Sie garantiert die Qualität des Materials und auch die Produktionsmenge. Zudem hat sich der Anlagenbauer an der in Australien börsennotierten Altech Chemicals bereits beteiligt und will weiteres Eigenkapital investierne. Ein weiteres Plus ist, dass die KfW IPEX-Bank einen Teil der Finanzierung übernimmt. Sie hat insgesamt 190 Mio. US-Dollar zugesagt. Neben der Nutzung deutscher Technologie spielte dabei auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Denn das im Produktionsprozess eingesetzte Verfahren verbraucht weniger Energie, es fallen keine Giftstoffe an, lediglich Sand und Wasser. Alle anderen Chemikalien werden im Rahmen des Verfahrens wiederverwendet.
Niedrige Kosten, hoher Cashflow
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Aufgrund dessen geht Iggy Tan auch von sehr niedrigen Kosten aus, die bis zu zwei Drittel unter den aktuellen Produktionskosten der Branche liegen sollen. Um das KfW-Darlehen zu erhalten, veröffentlichte Altech Chemicals eine Finanzstudie für die Fabrik. Demnach liegt der NAV bei einem Preis von 27 Dollar je Kilo HPA bei satten 505 Mio. Dollar. Das jährlich zu erzielende EBITDA wird im KfW-Szenario mit 76 Mio. Dollar angegeben. „Ein wesentlicher Teil der Wachstumsstory ist aber auch, dass mit Sicht auf einige Jahre weitere HPA-Werke entstehen könnten“, sagt Vorstand Hansjörg Plaggemars im Interview mit Börsengeflüster. Fakt ist, dass Altech Chemicals bereits im Kontakt mit der Landesregierung von Sachsen steht. Ministerpräsident Michael Kretschmer lud das Unternehmen ein, die zweite HPA-Fabrik in seinem Bundesland zu bauen, und zwar im Industriepark “Schwarze Pumpe”. Damit könnte sich ein weiterer Zulieferer aus dem Batterisektor in Deutschland ansiedeln. Für Altech Advanced Materials sind das gute Aussichten. Zum einen liegt der NAV der Fabrik deutlich über den 100 Mio. Dollar, die man selbst zum Erwerb von maximal 49 Prozent aufwenden will. Zum anderen liegen die Preise heute höher. Zudem hat man das HPA quasi bereits verkauft. Mitsubishi Australia, eine Tochter des japanischen Industriegiganten, wird für zehn Jahre das gesamte Material abnehmen. Wohlwissend um die steigende Nachfrage wurde aber kein Fixpreis vereinbart, so dass auch die Altech-Aktionäre hiervon profitieren können.