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     1259  2 Kommentare Ein Ende des Handelsstreits wird überbewertet - Seite 2

    Ein Ende des Handelsstreits wird überbewertet

    Doch selbst wenn der Handelsstreit beigelegt wird und sogar sämtliche in diesem Zusammenhang neu eingeführten Zölle wieder abgebaut werden, wären die aktuellen Kursgewinne an den Börsen überzogen. Denn vielleicht erinnern Sie sich noch – ich hatte auch die zwischenzeitlichen Kursverluste für übertrieben erklärt, weil die Auswirkungen des Handelsstreits verhältnismäßig gering waren – siehe zum Beispiel „Handelsstreit: Panikmache ist übertrieben“.

    Welthandel und Weltwirtschaft sind belastet

    Sicherlich, seit der damaligen Analyse vom 8. März hat sich der Handelsstreit verschärft und es sind neue Zölle in Kraft getreten. Dadurch sind der Welthandel und die Weltwirtschaft inzwischen stärker belastet. Eine UN-Studie ist kürzlich zu dem wenig überraschenden Ergebnis gekommen, dass die zusätzlichen Abgaben im chinesisch-amerikanischen Handelskrieg beiden Volkswirtschaften schaden. Die USA bekämen den Zollstreit vor allem in Form von höheren Preisen für die Verbraucher zu spüren und China würden Exportverluste zu schaffen machen.  „In den ersten sechs Monaten gingen die mit zusätzlichen Zöllen belegten US-Importe von chinesischen Gütern verglichen mit dem Vorjahr um 35 Milliarden Dollar auf 96 Milliarden Dollar zurück“, war dazu zu lesen.

    Die Zeiten hoher chinesischer Exporte sind aktuell vorbei

    Ein Exportrückgang um mehr als ein Viertel – das klingt natürlich viel. Und Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sanken die chinesischen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten im Oktober noch um 16,2 %, nach einem Minus von 21,9 % im September. Doch nach wie vor sind die Auswirkungen relativ gering. Was sind schon 35 Milliarden Dollar bei einem chinesischen BIP in Höhe von mehr als 14 Billionen Dollar (2018)?! Ich verrate es Ihnen: weniger als 0,25 %.

    Werfen wir dazu auch noch einen Blick auf die aktuellen Außenhandelsdaten Chinas für den Monat Oktober. Demnach sanken die weltweiten chinesischen Exporte zwar den dritten Monat in Folge, insgesamt nahmen sie aber gegenüber dem Vorjahresmonat gerade einmal um 0,9 % ab.

    Entwicklung der chinesischen Exporte

    Von Reuters befragte Analysten hatten dagegen ein deutlich stärkeres Minus von 3,9 % erwartet. Das zeigt, dass die Befürchtungen viel schlimmer sind als die Realität. Und diese sieht mit Blick auf die obige Grafik nicht gerade nach einbrechenden chinesischen Exporten aus. Stattdessen ist die Menge der aus China exportierten Güter relativ stabil.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Ein Ende des Handelsstreits wird überbewertet - Seite 2 Die Stimmung an den Börsen ist derzeit überwiegend bullish. Die Anleger befinden sich eindeutig im „risk-on“-Modus. Defensive und konjunkturunabhängige Titel wurden jüngst gemieden, spekulative und konjunktursensible Werte hingegen bevorzugt. …

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