Studie
Die Macht des Welthandels schwindet - und schlägt auch 2020 nicht zurück - Seite 2
Entwicklungen schlagen demnach schnell auf Wirtschaft und Unternehmen durch.
Insbesondere der hohe Exportanteil von Automobilen (13%) und Investitionsgütern
(45%) wirkt sich aktuell negativ aus, ebenso wie die ungünstige geografische
Verteilung der Exporte. Fast 20% gehen nach China, Italien und Großbritannien."
Um die 70 Länder zu vergleichen, haben die Volkswirte die Exportveränderung bei
Waren und Dienstleistungen alle in US-Dollar berechnet. Chinas Exportverluste
belaufen sich auf -67 Mrd. USD, Deutschland folgt im internationalen Vergleich
auf Rang 2 mit -62 Mrd. USD. Allerdings spielt hier die starke Aufwertung des
US-Dollar gegenüber dem Euro eine große Rolle (durchschnittlicher Wechselkurs
2018: 1,18 vs. 2019: 1,12). Das führt dazu, dass deutsche Exporte im
internationalen Vergleich weniger wert sind. In Euro sieht das Bild nicht mehr
ganz so drastisch aus: Euler Hermes prognostiziert für das Gesamtjahr 2019 einen
Zuwachs von rund 30 Mrd. EUR bei den Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen.
Damit fallen die Exportgewinne aber voraussichtlich rund 37% geringer aus als
noch im Vorjahr und bleiben auch 2020 mit voraussichtlich rund 31 Mrd. EUR auf
ähnlichem Niveau. Dies zeigt deutlich, dass die fetten Jahre erst einmal vorbei
sind.
Bei den Branchen verzeichnen 2019 die Elektronik- (-212 Mrd. USD) und
Metallbranche (-186 Mrd. USD) sowie der Energiesektor (-183 Mrd. USD) nach
Berechnungen der Studie die größten Einbußen beim Export.
Zunahme bei Handelsbarrieren nach Negativrekord im Vorjahr nur leicht gebremst
Grund für den schwachen Welthandel ist nach Ansicht der Euler Hermes Experten
zum einen das deutlich langsamere Wachstum der Weltwirtschaft mit 2,5% im Jahr
2019 im Vergleich zu noch +3,1% im Vorjahr. Zudem können 2 Prozentpunkte (pp)
bei den Einbußen über zwei Jahre (2019 und 2020) direkt auf die großen
Unsicherheiten und die höheren weltweiten Zölle durch den Handelskonflikt
zurückgeführt werden.
"Protektionismus ist das neue Normal", sagt Van het Hof. "2019 wurden mit 1.291
neuen Maßnahmen weltweit zwar etwas weniger neue Handelsbarrieren implementiert
als im Vorjahr. Allerdings markierte 2018 auch einen Negativrekord mit 1.382
neuen Handelsbarrieren. Im laufenden Jahr sind es immer noch fast vier Mal so
viele als noch vor zehn Jahren: 2009 waren es gerade mal 331 neue Maßnahmen."
Die USA hat sich als zweifelhafter Rekordhalter auf ein Zoll-Niveau aus den
1970er zurück katapultiert mit durchschnittlichen Zöllen von rund 8%. Zum
Vergleich: Ende 2017 waren es noch durchschnittlich 3%. Zwischen 2017 und 2019
wurden zudem drei Mal weniger Freihandelsabkommen unterzeichnet als in den zwei
Jahren zuvor - obwohl die Europäische Union (EU) zuletzt zahlreiche Abkommen zum
Metallbranche (-186 Mrd. USD) sowie der Energiesektor (-183 Mrd. USD) nach
Berechnungen der Studie die größten Einbußen beim Export.
Zunahme bei Handelsbarrieren nach Negativrekord im Vorjahr nur leicht gebremst
Grund für den schwachen Welthandel ist nach Ansicht der Euler Hermes Experten
zum einen das deutlich langsamere Wachstum der Weltwirtschaft mit 2,5% im Jahr
2019 im Vergleich zu noch +3,1% im Vorjahr. Zudem können 2 Prozentpunkte (pp)
bei den Einbußen über zwei Jahre (2019 und 2020) direkt auf die großen
Unsicherheiten und die höheren weltweiten Zölle durch den Handelskonflikt
zurückgeführt werden.
"Protektionismus ist das neue Normal", sagt Van het Hof. "2019 wurden mit 1.291
neuen Maßnahmen weltweit zwar etwas weniger neue Handelsbarrieren implementiert
als im Vorjahr. Allerdings markierte 2018 auch einen Negativrekord mit 1.382
neuen Handelsbarrieren. Im laufenden Jahr sind es immer noch fast vier Mal so
viele als noch vor zehn Jahren: 2009 waren es gerade mal 331 neue Maßnahmen."
Die USA hat sich als zweifelhafter Rekordhalter auf ein Zoll-Niveau aus den
1970er zurück katapultiert mit durchschnittlichen Zöllen von rund 8%. Zum
Vergleich: Ende 2017 waren es noch durchschnittlich 3%. Zwischen 2017 und 2019
wurden zudem drei Mal weniger Freihandelsabkommen unterzeichnet als in den zwei
Jahren zuvor - obwohl die Europäische Union (EU) zuletzt zahlreiche Abkommen zum