Shanghai Composite profitiert vom wiederbelebten Außenhandel
Kurz vor der Unterzeichnung des Teilabkommens zwischen den USA und China, welche für den heutigen Mittwoch geplant ist, hat es bereits neue positive Meldungen in dieser Sache gegeben. So hat die US-Regierung ihren Vorwurf zurückgenommen, China würde den Wechselkurs der heimischen Währung manipulieren. Laut den USA habe sich China inzwischen überprüfbar dazu verpflichtet, die Landeswährung Yuan nicht mehr zu nutzen, um sich im internationalen Wettbewerb Vorteile zu verschaffen, hieß es in einem Bericht des US-Finanzministeriums.
China scheint Teile des Handelsabkommens bereits umzusetzen
Zudem scheinen die seit einigen Wochen herrschenden Entspannungssignale den Handel wiederzubeleben. So sind die chinesischen Exporte im Dezember in USD gerechnet um 7,6 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, nachdem sie im Vormonat noch auf Jahressicht um -1,3 % erneut gesunken waren.
Die Importe legten sogar um 16,3 % zu, nach einem nur sehr moderaten Plus von 0,5 % im November und diversen Rückgängen in den Vormonaten.
Die aktuell hohen Importe sind ein Hinweis darauf, dass China die Zusage umsetzt, mehr US-amerikanische Waren zu erwerben. Dies war eine Voraussetzung dafür, dass die USA im Gegenzug auf die für Mitte Dezember angedrohte Erhebung neuer Zölle auf Konsumgüter im Wert von 150 Milliarden US-Dollar verzichten.
China will zusätzliche US-Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar kaufen
Zudem will China einem Insider zufolge binnen zwei Jahren zusätzliche Industriegüter (Autos, Flugzeuge, Energie- und Agrarerzeugnisse) im Volumen von rund 80 Milliarden Dollar kaufen. Hinzu kämen Energielieferungen im Wert von rund 50 Milliarden und US-Dienstleistungen im Wert von 35 Milliarden Dollar und Agrargüter im Volumen von 32 Milliarden Dollar verteilt auf zwei Jahre. Addiert würde dies bedeuten, dass China zusätzliche Waren aus den USA im Volumen von 197 Milliarden US-Dollar importiert – binnen zwei Jahren.
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2019 übertrafen die chinesischen Exporte in die USA die Importe aus den USA laut Reuters-Berechnungen um 296 Milliarden US-Dollar. Und dieses US-Defizit war US-Präsident Donald Trump stets ein Dorn im Auge, weshalb er wohl auch den Handelsstreit anzettelte. Und nun könnten die zusätzlichen Importe der Chinesen das jährliche US-Defizit immerhin um etwa ein Drittel reduzieren. Und in den kommenden zwei Jahren werden die USA die Wirksamkeit des Handelsabkommens an diesen Zahlen messen.