Grüne Woche 2020
12. Global Forum for Food and Agriculture beendet (FOTO) - Seite 2
Handelsströme beeinflussen können. "Wir tragen alle Verantwortung", mahnte die
Staatssekretärin.
Das bestätigte auch der Geschäftsleiter Einkauf von Lidl Deutschland, Jan Bock.
Um seinen Kunden zu garantieren, dass in den tierischen Produkten nur
gentechnikfreie Futtermittel zum Einsatz kommen, unterstützt der Discounter -
laut Bock Nummer eins in Europa und Nummer vier am Weltmarkt - den Anbau
gentechnikfreien Sojas in Brasilien. Nicht immer bewahrheite sich der
Verbraucherwunsch allerdings auch an der Kasse. So habe Lidl Deutschland im
vergangenen Jahr geplant, nur noch Bananen aus fairem Handel anzubieten. "Die
Konsumenten waren aber nicht bereit, den Aufpreis von zehn Cent pro Kilogramm zu
zahlen", berichtete der Einkaufschef; das Unternehmen musste wieder "reguläre"
Bananen ins Sortiment nehmen.
Nachhaltige Entwicklung im Fokus
Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 mit 17 Zielen für
nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet. Das
gemeinsame High Level Panel von Welthandels- (WTO) und
Welternährungsorganisation (FAO) widmete sich der Frage, welchen Beitrag der
Handel zum Erreichen von SDG 2 - eine Welt ohne Hunger und Mangelernährung -
leisten kann. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass der globale Warenaustausch ein
zweischneidiges Schwert ist.
"Wir müssen 95 Prozent unserer Nahrungsmittel importieren", sagte die Agrar- und
Fischereiministerin der Malediven, Zaha Waheed. Die Bevölkerung des Inselstaats
konnte nach dem Tsunami 2004 nur mit Hilfe des UN-Welternährungsprogramms (WFP)
überleben. Für Arbeitsplätze und Einkommen sorgt der Fischfang, der ein Fünftel
des Proteinbedarfs der Bevölkerung deckt und auch Exportmärkte bedient. Die EU
verlange hier Einfuhrsteuern von 28 Prozent. Dieselben Regeln würden für Länder
gelten, die nicht so nachhaltig produzierten. "Sollen wir ökologisch und 'grün'
sein, muss sich das auch im Wettbewerb zeigen", forderte die Ministerin.
"Wenn wir SDG 2 erreichen wollen, brauchen wir keinen gleichen, sondern einen
gleichberechtigten Handel", zeigte sich Ertharin Cousin, Distinguished Fellow
beim Chicago Council on Global Affairs, überzeugt. Die frühere
Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms erinnerte daran, dass
Lebensmittelimporte in Entwicklungsländern häufig aus hochkalorischen Produkten
bestehen und so zur Fehlernährung beitragen; das Problem der Fettsucht, das auch
immer mehr Menschen in armen Ländern betrifft, gehe häufig mit geringer
Kaufkraft einher. Deshalb sei es wichtig, Investitionen in Nahrungsmittelsysteme
nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet. Das
gemeinsame High Level Panel von Welthandels- (WTO) und
Welternährungsorganisation (FAO) widmete sich der Frage, welchen Beitrag der
Handel zum Erreichen von SDG 2 - eine Welt ohne Hunger und Mangelernährung -
leisten kann. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass der globale Warenaustausch ein
zweischneidiges Schwert ist.
"Wir müssen 95 Prozent unserer Nahrungsmittel importieren", sagte die Agrar- und
Fischereiministerin der Malediven, Zaha Waheed. Die Bevölkerung des Inselstaats
konnte nach dem Tsunami 2004 nur mit Hilfe des UN-Welternährungsprogramms (WFP)
überleben. Für Arbeitsplätze und Einkommen sorgt der Fischfang, der ein Fünftel
des Proteinbedarfs der Bevölkerung deckt und auch Exportmärkte bedient. Die EU
verlange hier Einfuhrsteuern von 28 Prozent. Dieselben Regeln würden für Länder
gelten, die nicht so nachhaltig produzierten. "Sollen wir ökologisch und 'grün'
sein, muss sich das auch im Wettbewerb zeigen", forderte die Ministerin.
"Wenn wir SDG 2 erreichen wollen, brauchen wir keinen gleichen, sondern einen
gleichberechtigten Handel", zeigte sich Ertharin Cousin, Distinguished Fellow
beim Chicago Council on Global Affairs, überzeugt. Die frühere
Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms erinnerte daran, dass
Lebensmittelimporte in Entwicklungsländern häufig aus hochkalorischen Produkten
bestehen und so zur Fehlernährung beitragen; das Problem der Fettsucht, das auch
immer mehr Menschen in armen Ländern betrifft, gehe häufig mit geringer
Kaufkraft einher. Deshalb sei es wichtig, Investitionen in Nahrungsmittelsysteme
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