Über Zinsen, Gebühren und andere Unannehmlichkeiten
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
Nichtbörsianer halten die Börse oft für eine gefährliches Pflaster (oder passender: glattes Parkett). Schließlich kann man hier Geld verlieren. Aber auch die Fans von Sparbuch, Lebensversicherung und Co. werden geschröpft, nur subtiler. Leider ereilt uns Börsianer zunehmend das gleiche Schicksal. Aber es gibt Abhilfe.
Wie sicher ist das Sparbuch noch?
Neulich fragte mich die Besitzerin eines Sparbuchs, ob die Bank ihr von dem fraglichen Sparbetrag auch etwas „wegnehmen“ könne. Der „Zins“ auf dem Sparbuch beträgt nur noch 0,01 %, und offenbar hatten sie Medienberichte über Negativzinsen verunsichert, die inzwischen viele Geldinstitute vor allem auf größere Geldbeträge erheben.
Natürlich versuchte ich sie zu beruhigen: Nach aktueller Rechtsauffassung sind vor allem Sparbücher, die seit Jahrzehnten laufen, durch die Rechtslage bei Eröffnung geschützt, so dass die Banken dafür nicht plötzlich Negativzinsen erheben können. Auch aus Imagegründen schrecken die Banken noch vor diesem Schritt zurück. Ob das aber auch in den kommenden Jahren so bleibt, wenn die Negativzinsphase andauert, steht auf einem anderen Blatt.
Doch bevor es soweit kommt, dürften die Banken weiter an der Gebührenschraube drehen. Die Kontoführungsgebühren sind vor allem bei den Filialbanken in den vergangenen Jahren zum Teil drastisch gestiegen. Einschlägige Online-Portale berichten von Erhöhungen, die im Einzelfall bis zu 75 % betragen haben sollen. Inzwischen kostet – je nach Gebührenmodell – jede Transaktion extra, egal ob Bargeldabhebung am Schalter oder am Geldautomaten, Kartenzahlung in Geschäften sowie Offline- oder Online-Überweisungen.
Steigende Gebühren – auch für Börsianer ärgerlich
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So recht beruhigt war die Dame am Ende also nicht, als ihr klar wurde, dass sie in jedem Fall Geld „verliert“. Aber auch wir Börsianer können uns über solche „Kleinigkeiten“ nicht erhaben fühlen. Klar, wir versuchen, sowohl für die täglichen Bargeldgeschäfte als auch die Börsentransaktionen günstige Anbieter zu wählen – in der Regel also Direktbanken und Online-Broker. Aber diese stehen letztlich ebenso unter dem Druck von Niedrig- und Negativzinsen – und versuchen, diesen Druck weiterzugeben.