Über Zinsen, Gebühren und andere Unannehmlichkeiten - Seite 2
So führte der Discountbroker flatex schon im März 2017 Negativzinsen von 0,4 % für alle Kunden ab dem ersten Euro ein. Aktive Trader brauchen natürlich stets ein Cash-Polster, um jederzeit Trading-Gelegenheiten wahrnehmen zu können. Und solange der Kostenvorteil bei den Transaktionsgebühren gegenüber anderen Online-Brokern die Zinskosten übersteigt, werden die Anleger diese wohl zähneknirschend in Kauf nehmen.
Die scheinbar „einfache“ Alternative bei solchen und anderen Kostenerhöhungen ist der Konten- bzw. Depotwechsel. Der Aufwand ist aber selbst bei einem reinen Wertpapierdepot erheblich und dauert etliche Tage bis wenige Wochen. Bei einem Girokonto mit diversen Lastschriften und Daueraufträgen kann die vollständige Umstellung sogar Monate dauern. Das will und kann man sich nicht jedes Jahr antun.
ETF-Sparpläne: Immer schlechtere Konditionen
Zumal man häufig vom Regen in die Traufe kommt – denn häufig zieht die Konkurrenz nach, wenn einer den Anfang macht. Jüngsten Beispiel: ETF-Sparpläne. Diese waren noch bis vor wenigen Monaten bei vielen Brokern gebührenfrei möglich. Inzwischen haben – von zeitweiligen Aktionen abgesehen – alle Banken mehr oder weniger hohe Gebühren darauf eingeführt (und zum Teil auch schon erhöht).
Auch hier sind die Ausweichstrategien begrenzt: Natürlich kann man zu Brokern wechseln, die (noch) günstiger sind. Für solche Fälle unterhalten viele Anleger längst mehrere Depots. Der Nachteil dieser Methode ist, dass man am Ende oft etliche kleinere Depotpositionen hat, wenn man den Aktionsangeboten der Broker hinterherrennt.
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Das gilt insbesondere dann, wenn man dabei auch die ETF-Anbieter wechselt: Einen DAX-ETF z.B. kann man problemlos von jeder großen Fondgesellschaft bekommen. Da erscheint es verlockend, die „Pferde“ zu wechseln, wenn der Broker ein neues Aktionsangebot bietet. Schließlich macht es kaum einen Unterschied, welchen DAX-ETF von welchem Anbieter man nimmt – alle bilden schließlich den DAX nach. Doch am Ende hat man vielleicht eine gute Handvoll verschiedener DAX-ETFs im Depot. Das kann dann doch noch zum (Kosten-)Problem werden, und zwar dann, wenn man die Positionen verkaufen will, sie aber so klein sind, dass die Minimalgebühr überproportional hoch ausfällt…