Das KGV-Komplott – Ist auch deine Aktienbewertung falsch?
Das KGV berechnet sich, indem der Kurs durch den Gewinn geteilt wird. Bei einem Kurs von 20 Euro und einem Gewinn pro Aktie von 2 Euro liegt das KGV bei 10 (20 / 2).
Interpretation des KGV
Das KGV gibt an, mit dem wie vielfachen Gewinn eine Aktie bewertet ist. Ein KGV von 10 bedeutet, dass der Aktienkurs das Zehnfache des Gewinns pro Aktie beträgt. Je niedriger das KGV, desto günstiger ist die Aktie bewertet.
Die Definition sind einfach zu verstehen. In Wahrheit aber sind sowohl die Berechnung des KGV als auch dessen Interpretation deutlich komplizierter. Tatsächlich wird das KGV in der Finanzindustrie oft fragwürdig berechnet und von Aktionären zudem falsch angewandt. In Folge wird die vermeintlich ach so einfache Aktienbewertung zum Glücksspiel, was dich wie im Casino eine Stange Geld kosten kann. Damit deine Aktienbewertung funktioniert, zeige ich dir zunächst am Beispiel von Apple die fragwürdige Berechnung des historischen KGV und anschließend anhand eines weiteren Beispiels, wie du das KGV sinnvoll interpretierst. Dabei gelten alle Aussagen auch für verwandte Kennzahlen wie das KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) oder das KCV (Kurs-Cash-Flow-Verhältnis).
Die fragliche Berechnung des KGV
Bei dem KGV kann es sich um ein historisches KGV (z.B. das KGV für das vergangene Jahr 2019) oder um aktuelle KGV handeln. Sinnvoll ist der Vergleich historischer KGVs mit dem aktuellen KGV, um zu ermitteln, ob die Aktie momentan günstig oder teuer bewertet ist. Leider ist die in der Finanzindustrie verbreitete Berechnung des historischen KGV fragwürdig, was beim Vergleich zwischen historischem und aktuellem KGV zu falschen Schlüssen führen kann.