Showdown der Big Techs
In dieser Woche ist der Terminplan der Börsianer mit einer Menge wichtiger Daten vollgepackt. Manche davon können sogar erklären, warum es zuletzt so kräftige Abschläge für die Technologiewerte gab.
Vorstandschefs müssen vor dem Kongress antanzen
Gut, ein Grund für die Rückschläge des NASDAQ 100 kann natürlich einfach die Übertreibung bei den Tech-Aktien sein, die Sven Weisenhaus am Freitag nochmals verdeutlicht hat. Aber erfahrungsgemäß lassen sich die Anleger nicht ohne triftigen Grund aus ihren Investments (und Wunschträumen) drängen. Selbst die offensichtliche Tatsache einer Übertreibung reicht dafür längst nicht aus, wie die Börsengeschichte schon mehrfach gezeigt hat. (Eher ist das Gegenteil der Fall…)
Am Mittwoch dieser Woche steht jedoch ein womöglich richtungsweisendes Ereignis für die Big 4 der US-Technologieunternehmen an: Die Vorstandschefs bzw. Haupteigentümer von Alphabet (Google), Amazon, Apple und Facebook müssen sich einer Anhörung des Justizausschusses des US-Repräsentantenhauses stellen.
Bei den Anhörungen von Sundar Pichai (Google), Jeff Bezos (Amazon), Tim Cook (Apple) und Mark Zuckerberg (Facebook) geht es um die verschiedenen kartellrechtlichen Vorwürfe, mit denen die vier Unternehmen konfrontiert sind. Sie ist Teil einer einjährigen Untersuchung des mutmaßlich wettbewerbswidrigen Verhaltens von Unternehmen im Technologiesektor.
Plattform-Strategien im Zwielicht
Dabei untersucht der Unterausschuss für Kartellrecht des Justizausschusses verschiedene mögliche Missbräuche durch jedes der vier Unternehmen: Googles monopolartige Kontrolle über den Internet-Anzeigenmarkt, die Benachteiligung von Drittverkäufern und Kunden durch Amazon auf seinem Marketplace, Apples restriktive Store-Richtlinien und die kartellrechtlich umstrittenen Übernahmen von WhatsApp und Instagram durch Facebook.
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Im übergeordneten Kontext geht es also um die Dominanz einer kleinen Anzahl von digitalen Plattformen in verschiedenen Märkten, wodurch andere Anbieter verdrängt und monopolartige Strukturen geschaffen und zementiert werden. Damit steht auch die Frage im Raum, inwieweit die bestehenden Kartellgesetze noch angemessen sind oder an die neuen Gegebenheiten der Internet-Ökonomie angepasst werden müssen bzw. was getan werden muss, um bestehende oder neue Richtlinien adäquat durchzusetzen.