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    Investition in seltene Edelmetalle

    Gold und Silber sind die gebräuchlichsten Edelmetalle, wenn es um Geldanlagen geht. Anleger können die Edelmetalle als Barren und als Münzen erwerben. Es gibt jedoch noch eine Reihe anderer Edelmetalle, die als Geldanlage noch weitgehend unbekannt sind. Diese Metalle kommen deutlich seltener auf der Erde vor als Gold und Silber. Das macht ihren hohen Preis aus. Um in diese seltenen Kostbarkeiten zu investieren, haben Sie als Anleger mehrere Möglichkeiten.

    Charakteristik von Edelmetallen

    Edelmetalle zeichnen sich nicht nur dadurch aus, dass sie zur Herstellung von Schmuckstücken verwendet werden können. Sie kommen auch als Industriemetalle zum Einsatz, beispielsweise bei der Herstellung von Smartphones oder Batterien für Elektroautos. Die wichtigste Eigenschaft von Edelmetallen ist deren Korrosionsbeständigkeit. Kommen diese Metalle mit Wasser oder Luft in Berührung, bleiben sie chemisch stabil. Sie reagieren gar nicht oder nur sehr langsam. Hin und wieder wird auch Quecksilber zu den Edelmetallen gezählt. Das ist jedoch umstritten, da dieses chemische Element bei Raumtemperatur flüssig, toxisch und ziemlich reaktiv ist. Anders als die echten Edelmetalle kann es nicht zur Herstellung von Barren oder Münzen genutzt werden. Es ist nicht als Geldanlage in physischer Form geeignet.

    Eine wichtige Eigenschaft zur Klassifizierung von Edelmetallen ist die elektronische Bandstruktur. Aufgrund ihrer vollständig aufgefüllten d-Bänder tragen sie nicht zur elektrischen Leitfähigkeit bei. Eine Ausnahme bildet Platin, das zwei d-artige Bänder hat und reaktiver als Gold ist. Es wird daher auch als Katalysator genutzt.

    Übersicht zu den wichtigsten Edelmetallen

    Die Gruppe der Edelmetalle im engeren Sinne umfasst insgesamt acht Metalle, von denen sich nur Gold, Silber, Platin und Palladium aufgrund ihrer Bearbeitungsmöglichkeit als Anlagemetalle durchgesetzt haben. Als Anlage- und Sammelobjekte sind diese Metalle als Barren und Münzen verfügbar. Die Platinmetalle unterteilen sich in leichte und schwere Platinmetalle. Zu den leichten Platinmetallen gehören Ruthenium, Rhodium und Palladium, während Platin, Iridium und Osmium die Gruppe der schweren Platinmetalle ausmachen.

    Die Übersicht informiert über das Aussehen und Vorkommen der Edelmetalle:

    - Gold: metallisch gelb, Vorkommen in USA, Russland, Südafrika und Australien

    - Silber: weißglänzend, Vorkommen in USA, Kanada, Bolivien, Mexiko und Peru

    - Ruthenium: silbrig weiß, Vorkommen in Russland, USA, Südafrika und Borneo

    - Rhodium: silbrig weiß, Vorkommen in Kanada, Mexiko, Sibirien und Südafrika

    - Palladium: silbrig weiß, Vorkommen in Russland, Nord- und Südamerika, Äthiopien und Australien

    - Osmium: bläulich grau, Vorkommen in Russland, Kanada und Südafrika

    - Iridium: silbrig weiß, Vorkommen in Russland, Nord- und Südamerika, Südafrika, Japan und Borneo

    - Platin: grauweiß, Vorkommen in Russland, USA, Kanada, Südafrika, Kolumbien, Simbabwe

    Alternativen zu Gold und Silber

    Möchten Sie in physische Edelmetalle investieren und suchen Sie nach einer Alternative zu Gold oder Silber, können Sie Ihr Geld in Palladium oder Platin als Münzen oder Barren anlegen. Die anderen vier Edelmetalle Iridium, Rhutenium, Rhodium und Osmium sind zwar außerordentlich selten, doch sind sie nicht als Münzen oder Barren verfügbar.

    Palladium und Platin sind deutlich teurer als Gold und Silber und daher eher für Anleger mit einem höheren Budget geeignet. Während der Corona-Krise im März 2020 sind die Kurse für Edelmetalle stark eingebrochen. Platin und Palladium sind keine Ausnahmen. Die Kurse erholen sich nun wieder.

    So wie alle Edelmetalle sind Palladium und Platin nur begrenzt in der Natur verfügbar. Das macht diese Metalle so wertvoll. Da die Vorräte in den Minen immer weiter zurückgehen, kann mit einem langfristigen Preisanstieg gerechnet werden. Platin kann auch durch Recycling von Autobatterien gewonnen werden. Platin und Palladium sind grundsätzlich als langfristige Investition geeignet.

    Platin als wertvollstes Edelmetall

    Platin ist viel seltener als Gold und gilt als das wertvollste Edelmetall. Der hohe Preis resultiert in der Seltenheit und in den hohen Kosten für den Veredelungsprozess, um reines Platin herzustellen. Der Platinpreis ist volatiler als der Goldpreis. Da Platin als Industriemetall immer stärker an Bedeutung gewinnt, können sich verschiedene Faktoren wie die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation in den Förderländern, die Schließung von Minen und Handelsembargos auf den Platinpreis auswirken. Sie sollten daher Platin eher als Beimischung verwenden, wenn Sie in das seltene Edelmetall investieren möchten.

     

    Palladium als Geldanlage

     

    Das Angebot an Palladium als Münzen oder Barren ist noch überschaubar. Als Industriemetall wird Palladium vorrangig in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren verwendet. Das hat eine gewisse Volatilität zur Folge. Bei einer guten Nachfrage nach Autos steigt der Bedarf an Palladium, was sich auch auf den Preis auswirkt. Umgekehrt kann der Preis für Palladium sinken, wenn die weltweite Nachfrage nach Fahrzeugen mit Benzinmotoren stockt. Palladium wird jedoch in der Industrie auch für Kondensatoren, Relais, Feinstfolien, Zahnersatz und Zündkerzen verwendet.

    Alternativen zur Investition in physisches Edelmetall

    Möchten Sie an der Wertentwicklung von Edelmetallen profitieren, müssen Sie die Metalle nicht in physischer Form erwerben. Eine Alternative stellen ETCs auf die jeweiligen Edelmetalle dar. Die ETCs werden an der Börse gehandelt. Diese Zertifikate sind Schuldverschreibungen. Sie sollten bei der Investition darauf achten, dass die ETCs mit den jeweiligen Edelmetallen besichert sind. So können Sie auf die Herausgabe des Edelmetalls bestehen. Die physische Hinterlegung des Edelmetalls in Form von Barren reduziert das Emittentenrisiko. Im Gegensatz dazu gibt es auch vollständig besicherte ETCs, bei denen eine Sicherheit durch Bareinlagen, Wertpapiere mit hervorragender Bonität oder eine Versicherung vorhanden ist. ETCs gelten nicht als Sondervermögen. Wird der Emittent insolvent, kann das Kapital der Anleger in die Insolvenzmasse einfließen.

    Investition in ETFs mit mehreren Edelmetallen

    Um das Risiko einer Insolvenz zu umgehen, können Sie in einen ETF auf Edelmetalle investieren. Die ETFs sind börsengehandelte Fonds, die einen Rohstoffindex abbilden. Sie können mehrere Edelmetalle und zusätzlich Industriemetalle enthalten. So ist eine breite Risikostreuung gewährleistet. Anders als die ETCs gelten die ETFs als Sondervermögen. Bei einer Insolvenz des Emittenten wird das Kapital der Anleger nicht herangezogen. Ihr Kapital ist im Insolvenzfall geschützt. Solche ETFs sind teilweise auch für Sparpläne geeignet, mit denen Sie langfristig mit geringen Einzahlungen ein attraktives Vermögen ansparen können.

    Ein ETF bietet eine bessere Risikostreuung als der Erwerb von Palladium oder Platin als Barren oder Münzen. Er enthält oft einen ganzen Korb von Rohstoffen, zu denen neben Metallen auch landwirtschaftliche Produkte gehören können.




    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
    Investition in seltene Edelmetalle Gold und Silber sind die gebräuchlichsten Edelmetalle, wenn es um Geldanlagen geht. Anleger können die Edelmetalle als Barren und als Münzen erwerben. Es gibt jedoch noch eine Reihe anderer Edelmetalle, die als Geldanlage noch weitgehend unbekannt sind.

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