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     635  0 Kommentare Haben Technologieaktien dauerhaft höhere Renditen? - Seite 2

    Dass die Finanzbranche in ihrem Produktmarketing auf jede Mode aufspringt, mit der sich gutgläubigen Anlegern das Geld aus der Tasche ziehen lässt, braucht kaum betont zu werden. Von den gut Tausend in Deutschland vertriebenen Aktien-ETFs replizieren rund ein Drittel einen Branchen- oder Themen-Index. Diese ETFs haben im Durchschnitt höhere laufende Verwaltungsgebühren als breiter diversifizierte Nicht-Branchen-ETFs. Dasselbe gilt für aktiv gemanagte Aktienfonds und für die über eine Million in Deutschland vertriebenen Zertifikate.

    Im Anlegerdenken verweben sich der "eingebaute" Recency Bias, die finanzpornografischen Schlagzeilen der Medien, das modegetriebene Marketing der Finanzbranche und Investment-Pseudowissen zu einer für den Anleger subjektiv runden, in sich schlüssigen Story: Branchen mit starkem technischen Fortschritt und höherem Anteil an jungen "disruptiven" Firmen müssen zwangsläufig für Anleger rentabler sein als Old-Economy-Branchen mit nur langsamem technischen Fortschritt und wenig Wachstum. Das sei "die Logik der Digitalisierung".

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    Diese, wie wir sehen werden, einfältige Story wird erst hinterfragt, wenn einige Jahre später der Enttäuschungsgrad im Depotauszug eine nennenswerte Intensität überschritten hat. Zu diesem Zeitpunkt wird es jedoch bereits eine neue "Investment-Chance des Jahrzehnts" geben, die in unserer Wahrnehmung genauso logisch und unausweichlich erscheint, wie vorher diejenige, mit der der Anleger soeben eine Bauchlandung erlitten hat. Jetzt kann das Spiel aufs Neue beginnen. 

    Doch nun zu einigen Zahlen, die verdeutlichen, dass der Technologie-Sektor langfristig keine attraktiveren Renditen produziert als der Gesamtmarkt und viele Uralt-Low Tech-Branchen.

    Wir verwenden für diese Statistikübung US-amerikanische Aktienmarktdaten, da diese für weit in die Vergangenheit zurückreichende Zeiträume die höchste Datenqualität und Granularität aufweisen und weil sie auf der Website des amerikanischen Wirtschaftsprofessors Ken French für jedermann öffentlich verfügbar sind. US-Daten dürften in diesem Fall für den Rest der Welt repräsentativ sein, da unser Augenmerk auf dem relativen Vergleich der Branchen liegt.

    Die folgende Tabelle kontrastiert die Rendite des Sektors High Tech mit anderen Branchen während der vergangenen 50 Jahre. "High Tech" ist die Bezeichnung in der zugrundeliegenden Datenbank für das, was im Branchenjargon typischerweise Technology Stocks/Technologiesektor heißt. Die zugrundliegende Branchenklassifizierung gliedert den gesamten US-Aktienmarkt in zehn Hauptsektoren auf. Zum Sektor High Tech gehören auch vier der fünf FAANG-Aktien (Facebook, Apple, Netflix und Google, nicht jedoch Amazon). Wir benchmarken diesen Sektor mit dem Gesamtmarkt sowie mit 49 weiteren, granularer untergliederten Branchen, die zusammen wiederum den Gesamtmarkt bilden.

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    Dr. Gerd Kommer, Alexander Weis, Jonas Schweizer
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    Dr. Gerd Kommer ist Geschäftsführer der Gerd Kommer Invest GmbH, München. Das Unternehmen berät vermögende Privatkunden, Family Offices und Stiftungen in ihren Finanzangelegenheiten. Bis Ende 2016 war Kommer 24 Jahre bei europäischen Großbanken und Asset Managern tätig; zuletzt als Leiter der Niederlassung London und Global Head of Infrastructure & Asset Finance der FMS Wertmanagement, ein Asset Manager, der dem deutschen Staat gehört. In dieser Position verantwortete er ein Portfolio aus strukturierten Krediten und Anleihen im Volumen von 16 Mrd. Euro. Kommer hat mehrere Bücher zu Investmentthemen* veröffentlicht. Er studierte BWL, Steuerrecht und Politikwissenschaft in Deutschland, USA und Liechtenstein.

    Alexander Weis ist Finanzberater bei der Gerd Kommer Invest GmbH. Vor seiner Zeit bei der Gerd Kommer Invest GmbH war Alexander Weis bei einer internationalen Unternehmensberatung im Finanzdienstleistungssektor tätig. Er hält einen MSc. in Quantitative Finance von der Wirtschaftsuniversität Wien und einen BA in Banking & Finance von der Universität Zürich.

    Jonas Schweizer ist Finanzberater bei der Gerd Kommer Invest GmbH. Vor seinem Einstieg bei der Gerd Kommer Invest GmbH war Jonas Schweizer bei mehreren internationalen Großbanken und Finanzdienstleistern tätig. Neben seiner Vollzeitstelle bei einer Großbank erwarb er 2018 einen MSc. in Finance & Accounting an der FOM München. Zudem hält er einen BA in Banking & Finance der DHBW Heidenheim.

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    Haben Technologieaktien dauerhaft höhere Renditen? - Seite 2 Mit Technologieaktien erzielten Anleger in den letzten Jahren höhere Renditen als mit "Old Economy"-Branchen wie Transport, Energie, Maschinenbau, Handel, Finanzwesen oder mit dem Gesamtaktienmarkt. Eine Zahl zur Illustration: Über die fünf Jahre von Oktober 2015 bis September 2020 produzierte der Aktiensektor Informationstechnologie global eine Rendite von 23,1% p.a. gegenüber 9,4% p.a. für den allgemeinen Weltaktienmarkt. Auch den Corona-Crash in der ersten Jahreshälfte 2020 überstanden Technologieaktien besser als der restliche Markt.

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