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     2696  0 Kommentare Im Westen versteht man Chinas wirtschaftlichen Erfolg nicht

    China hat mit 14 anderen Asien-Pazifik-Staaten den größten Freihandelsblock der Welt geschlossen. Das Freihandelsabkommen umfasst 2,2 Milliarden Menschen und rund ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung.

    Das Abkommen verringert Zölle, legt gemeinsame Handelsregeln fest und erleichtert damit auch Lieferketten. Es umfasst Handel, Dienstleistungen, Investitionen, E-Kommerz, Telekommunikation und Urheberrechte. RCEP steht für "Regional Comprehensive Economic Partnership". Neben China und den zehn Asean-Staaten Vietnam, Singapur, Indonesien, Malaysia, Thailand, Philippinen, Myanmar, Brunei, Laos und Kambodscha beteiligen sich auch Japan, Australien, Südkorea und Neuseeland.

    Das Abkommen ist auch ein Symbol: Während in den USA Protektionisten Oberhand gewonnen haben und der Westen Handelskriege führt, verteidigt China die kapitalistische Idee des Freihandels. Der Westen versteht nach wie vor nicht, was die Gründe für den wirtschaftlichen Erfolg Chinas sind. Immer wieder liest man in westlichen Medien von der „chinesischen Staatswirtschaft“ oder gar vom „kommunistischen System“.

    Man muss klar zwischen dem politischen System unterscheiden, das eine Einparteienherrschaft ist, und dem wirtschaftlichen System, das mit „Kommunismus“ nichts zu tun hat. Dass der Staat nach wie vor eine große Rolle in China spielt, liegt vor allem daran, dass China vor einigen Jahrzehnten noch eine reine Staatswirtschaft war, die erst sukzessive umgewandelt wurde. Zunächst wurde das Privateigentum eingeführt, dann wurde eine Preisreform durchgeführt und immer mehr Elemente der Marktwirtschaft umgesetzt.

    Unterschätzt wird heute im Westen die Bedeutung der Privatwirtschaft in China. Ein Arbeitspapier des World Economic Forum erklärte: "Chinas Privatsektor - der sich seit der globalen Finanzkrise wieder belebt hat - dient nun als Hauptantrieb des chinesischen Wirtschaftswachstums. Die Kombination der Zahlen 60/70/80/90 wird häufig verwendet, um den Beitrag des Privatsektors zur chinesischen Wirtschaft zu beschreiben: Er trägt 60 Prozent zum chinesischen BIP bei, ist für 70 Prozent der Innovationen, 80 Prozent der städtischen Beschäftigung und 90 Prozent der neuen Arbeitsplätze verantwortlich. Privatunternehmen sind auch für 70 Prozent der Investitionen und 90 Prozent der Exporte verantwortlich.“ Heute trägt der Privatsektor Chinas fast zwei Drittel zum Wachstum des Landes und neun Zehntel der neuen Arbeitsplätze bei, so die All-China Federation of Industry and Commerce.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Im Westen versteht man Chinas wirtschaftlichen Erfolg nicht China hat mit 14 anderen Asien-Pazifik-Staaten den größten Freihandelsblock der Welt geschlossen. Das Freihandelsabkommen umfasst 2,2 Milliarden Menschen und rund ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung.

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