Aktien Frankfurt
DAX wie festgezurrt – Lockdown-Angst bremst, Hoffnung auf Geldpolitik stützt
Die Wissenschaft fordert ihn, Sachsen beschließt ihn, Berlin prüft ihn und Bayern will noch keinen Alleingang wagen, aber plädiert ebenso für einen harten Lockdown in ganz Deutschland.
Mit immer weiter steigenden Infektionszahlen droht wie schon wie im Frühjahr schon bald ein kompletter Stillstand des öffentlichen und damit auch eines Großteils des wirtschaftlichen Lebens in
Deutschland.
Dass der Deutsche Aktienindex in diesem Umfeld keine Freudensprünge nach oben vollzieht, ist wenig verwunderlich. Aber dass auch nach unten nichts geht, mag den einen oder anderen schon etwas ins
Grübeln bringen. Wie festgezurrt verharrt der Index auf seinem immer kleiner werdenden Fleck.
Wenn jeder an der Börse wegen eines drohenden harten Lockdowns eine Korrektur erwartet, kann diese auch ausbleiben. Am Ende könnten sich die Anleger mit entsprechenden Zusagen der Zentralbanken
dazu entscheiden, direkt weiter zu kaufen. Weitere Lockdowns bedeuten eben weitere geldpolitische Spritzen, so ihre Argumentation. Es war auch nicht die Konjunktur, die den Markt auf neue Rekorde
hievte, es war die Geldpolitik. Aus Anlegersicht könnten harte Lockdowns also paradoxerweise gute Nachrichten sein. Jeder wartet jetzt darauf, dass die Zentralbanken das geldpolitische Füllhorn
über ihnen ausschütten.
Hinzu kommt die Saisonalität, nach der die aktuelle Woche in der Regel schwach ist. Ab dem 15. Dezember spricht über verschiedene langjährige Zeiträume die Vergangenheit dann wieder für steigende
Kurse im DAX bis zum Jahresende. Vielleicht wird also das „Front Running“ auf die Fed-Sitzung am Mittwoch kommender Woche den Ausschlag für eine Weihnachtsrally an der Frankfurter Börse geben.
Europäische Zentralbank und Federal Reserve müssen den Märkten versichern, dass sie nicht ungeschützt durch die immer wahrscheinlicher werdenden harten Lockdowns gehen müssen.
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