checkAd

    Im Interview  6022  0 Kommentare Northern Data: „Wir partizipieren direkt am steigenden Bitcoin-Kurs“

    Northern Data, Spezialist für High-Performance-Computing, ist auch ein führender Anbieter für Bitcoin-Mining-Infrastruktur. Für viele Anleger ist Bitcoin jetzt schon das „bessere Gold“. Vom Boom profitiert Northern Data.

    Dies macht Gründer und CEO Aroosh Thillainathan im Interview deutlich. Wir haben mit ihm über den Bitcoin-Boom, den Bitcoin als neue Assetklasse und über das starke Wachstum der Northern Data AG (ISIN: DE000A0SMU87) gesprochen.

    Herr Thillainathan, der Bitcoin gewinnt nicht zuletzt durch seinen aktuell enormen Anstieg zunehmend an Aufmerksamkeit. Der Bitcoin-Preis hat sich innerhalb der letzten Wochen mehr als verdoppelt. Wo kommt plötzlich diese Dynamik her?

    Aroosh Thillainathan: Es gibt viele Gründe: Zahlungsunternehmen wie Paypal und Square haben vor kurzem angekündigt, ihren Kunden künftig das Bezahlen mit Bitcoins zu ermöglichen und eröffnen der digitalen Währung so einen Massenmarkt. Daneben beginnen aktuell die ersten US-Unternehmen, ihre Währungsreserven in Bitcoin umzuschichten – allen voran das US-Softwareunternehmen Microstrategy. Auch der US-Kapitalmarkt beginnt gerade, den Bitcoin für sich zu entdecken. Erst kürzlich veröffentlichte JP Morgan, dass der Bitcoin nach Einschätzung ihrer Strategen langfristig einen Kurs von 146.000 US-Dollar und höher erreichen kann, da er beginnt, mit Gold als Anlageklasse zu konkurrieren. Und es gibt Gerüchte, dass verschiedene Zentralbanken gerade massiv Bitcoins kaufen. Gerade weil es nicht den einen Grund gibt, steht für mich die aktuelle Rally des Bitcoin-Preises auf sehr soliden Beinen.

    Hat der Bitcoin aus Ihrer Sicht das Potenzial, zu einer Anlageklasse wie Gold, Aktien oder Bonds zu werden?

    Aroosh Thillainathan: Das ist er doch schon! Während der Nutzen des Bitcoins als Zahlungsmittel noch in den Kinderschuhen steckt, ist Bitcoin für die neue Generation von Anlegern jetzt schon das „bessere Gold“. Eine sichere Form der Wertaufbewahrung, gerade in den aktuellen Zeiten, in denen immer mehr Regierungen die Geldpresse immer schneller laufen lassen.

    Aber Gold wird seit Jahrtausenden als so genannter „Store of Value“ akzeptiert, Bitcoin dagegen ist gerade einmal etwas älter als 10 Jahre.

    Aroosh Thillainathan: Gegenüber Gold verfügt der Bitcoin aber über eine ganze Reihe von Vorteilen: Er lässt sich kostenlos und einfacher verwahren und ermöglicht seinem Besitzer, von jedem Punkt der Welt zu jeder Zeit auf sein Vermögen zuzugreifen, es zu teilen oder es zu transferieren. Stellen Sie sich vor, dass Sie an einem Sonntagnachmittag Gold für einen Gegenwert von 5.000 Euro innerhalb von Minuten von Frankfurt nach Hong Kong transferieren möchten. Was mit Gold völlig unmöglich ist, stellt mit Bitcoin kein Problem dar. Und dabei ist es vom Aufwand auch noch völlig unerheblich, ob Sie Bitcoins für fünftausend oder fünf Millionen Euro übertragen, wodurch der Bitcoin natürlich insbesondere für professionelle Investoren attraktiv ist. Und zuletzt: Es ist eine Frage des kollektiven Akzeptierens von Bitcoin als „Store of Value“ – und das ist meines Erachtens mittlerweile ein weithin akzeptierter Fakt.

    Sie sehen im Bitcoin also eine neue Assetklasse. Schwankt der Bitcoin-Kurs dafür nicht zu stark?

    Aroosh Thillainathan: Erinnern wir uns an das Frühjahr letzten Jahres, in dem viele Aktien innerhalb von wenigen Tagen um mehr als 50% eingebrochen sind. Bitcoin schwankt nicht stärker als andere volatile Assetklassen. Aufgrund der Geldruck-Orgie der Politik werden alle Assetklassen, die Rendite versprechen, zukünftig volatil bleiben. Und im übrigen ist auch Fiat-Money, also Euro, Dollar und so weiter, sehr volatil. Es hat in den vergangenen zwölf Monaten vermutlich etwa 20% an Wert eingebüßt – mindestens. Die meisten Anleger sehen es nur noch nicht, weil sie eben genau dieses Fiat-Geld als Referenzwert nehmen, was die Illusion erzeugt, Fiat-Geld sei stabil.

    Sehen Sie noch weiteres Kurspotenzial im Bitcoin?

    Aroosh Thillainathan: Der Bitcoin bietet Anlegern die Möglichkeit, sich der Entwertung ihres Geldes durch die massive Geldzufuhr quasi aller Zentralbanken zu entziehen. Schätzungen zufolge wurden allein im gerade abgelaufenen Jahr von der amerikanischen Notenbank mehr als 22 Prozent des umlaufenden US-Dollars gedruckt. Wenn man sich also verdeutlicht, dass fast ein Viertel aller existierender US-Dollar im vergangenen Jahr erschaffen wurden, dann wird einem das immense Potenzial des Bitcoins als Wertspeicher bewusst. Wir stehen erst ganz am Anfang.

    Droht dem Bitcoin durch Mining nicht ein ähnliches Schicksal wie dem US-Dollar?

    Aroosh Thillainathan: Überhaupt nicht. Da die finale Bitcoin-Menge auf 21 Millionen Stücke begrenzt ist, steht er in scharfem Kontrast zu den konventionellen Währungen, die unter der unbegrenzten Geldschöpfung der Zentralbanken leiden. Gegenwärtig existieren 18,81 Millionen Bitcoin, jeden Tag kommen durch Mining 900 neue Bitcoins hinzu. Im Jahr 2140 werden die letzten Bitcoins gemined, dann wird es keine weiteren Bitcoins mehr geben. Die Knappheit des Bitcoins ist sein ultimatives Wertversprechen.

    Wenn sich der Bitcoin dauerhaft als neue Assetklasse etabliert, werden wir alle dann ab einem gewissen Zeitpunkt einen Teil unseres Vermögens in Bitcoin investieren?

    Aroosh Thillainathan: Absolut. Und wie sagte Gorbatschow so schön „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Ein eindrucksvolles Beispiel: Im vergangenen Jahr haben mehr als 24 Millionen Menschen über ein Vermögen von mehr als einer Million Dollar verfügt. Absurderweise wird es also nie möglich sein, dass jeder Millionär einen einzigen Bitcoin besitzen kann, da einfach nicht genügend Bitcoins existieren.

    Bei all diesen positiven Zukunftsaussichten, besteht nicht das Potenzial für Rückschläge? Der Bitcoin ist noch immer nicht überall reguliert, negative Einschätzungen beispielsweise der SEC könnten dem Kursaufschwung doch ein jähes Ende bereiten?

    Aroosh Thillainathan: Die weitere Regulierung des Bitcoins ist natürlich ein Thema, durch das noch einmal Rückschläge drohen könnten. Und wie ich schon sagte: Anleger müssen sich auf Volatilität einstellen, nicht nur bei Bitcoin, sondern bei allen Assetklassen. Die Finanzwelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Zum Thema Regulierung: Der Bitcoin hat bereits eine Größenordnung erreicht, bei der man ihn nicht mehr einfach „verbieten“ kann. Große börsennotierte Unternehmen in den USA beginnen gegenwärtig bereits, signifikante Anteile ihrer Cash-Bestände in Bitcoin zu investieren, und auch große Investmentgesellschaften wie Fidelity und erste Versicherungen wie MassMutual haben die Kryptowährung für sich entdeckt. Dass der Bitcoin global noch weiter reguliert wird, ist selbstverständlich, und wenn dieser Prozess in den kommenden Jahren abgeschlossen ist, dann ist der Bitcoin vollständig im Mainstream angekommen. Interessant ist hierbei auch der Blick in Märkte, in denen der Bitcoin bereits reguliert ist. So ist der Bitcoin beispielsweise in Japan seit 2017 offiziell als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt. Die Erfahrungen damit sind überaus positiv und geben einen guten Vorgeschmack darauf, was wir in anderen Märkten erwarten können. Ich würde es so zusammenfassen: Mehr Regulierung wird den Bitcoin langfristig stärker machen, nicht schwächer.

    Ihr Unternehmen Northern Data selbst zählt zu den größten Anbietern von Infrastruktur für den Bitcoin. Seit wann sind Sie hier aktiv?

    Aroosh Thillainathan: Wir haben uns mit unserem Team bereits sehr früh – vor mittlerweile fast acht Jahren – dem Bereich Bitcoin-Mining zugewandt. Bitcoin-Mining ist hochkompetitiv. Nur wer über die effizienteste Infrastruktur verfügt, kann bei dem harten Wettbewerb bestehen. Durch unseren sehr frühen Markteintritt waren wir gezwungen, selbst Lösungen für die Herausforderungen zu entwickeln, mit denen wir konfrontiert wurden. Bitcoin-Mining ist eine der ersten und größten Anwendungen des High-Performance-Computing (HPC), bei dem hunderttausende hochspezialisierter Computer parallel komplexe Rechenaufgaben lösen. Dies hatte uns teilweise vor extreme Herausforderungen gestellt, da die eingesetzten Chips hinsichtlich des Energiebedarfs und der Kühlungsnotwendigkeit besondere Anforderungen haben. Wir mussten also eigene Innovationen im Bereich Kühlung entwickeln und benötigten eine spezielle Software in Form einer Künstlichen Intelligenz, um tausende Rechner parallel zu steuern. Doch dieser Druck zu eigenen Innovationen in einer frühen Phase ist die Basis unseres heutigen Erfolges. Heute zählen wir milliardenschwere Konzerne zu unseren Kunden, für die wir Bitcoin-Mining von A-Z – vom Einkauf der Hardware über den Aufbau bis zum erfolgreichen Betrieb in unseren Rechenzentren – anbieten.

    Wie profitiert Ihr Unternehmen von der positiven Entwicklung des Bitcoins?

    Aroosh Thillainathan: Einerseits erleben wir eine massive Nachfrage für unsere Infrastruktur, so dass wir gegenwärtig praktisch alle paar Wochen einen neuen Rechenzentrumsstandort aufmachen. Die Nachfrage ist einfach überwältigend, und wir haben lange Wartelisten. Da wir mit unseren Kunden langfristige Verträge abschließen und sie uns vorab den Aufbau der Infrastruktur bezahlen, entsteht so in vergleichsweise kurzer Zeit eine massive globale Infrastruktur für HPC, die uns gehört und uns über viele Jahre ein großartiges Wachstum ermöglichen wird. Mit einzelnen Kunden haben wir darüber hinaus neben der Basis-Vergütung auch variable Vergütungsbestandteile vereinbart, mit denen wir selbst direkt am steigenden Bitcoin-Kurs partizipieren. Aufgrund der gegenwärtigen Entwicklung sprechen wir hier über ein sehr bedeutendes zusätzliches Upside, das wir allerdings bislang nicht in unserer Planung berücksichtigt haben.

    Trotzdem zeigt Ihre Planung bereits ein geradezu unglaubliches Wachstum …

    Aroosh Thillainathan: Das ist richtig, im laufenden Jahr erwarten wir nur auf Basis der bereits abgeschlossenen Verträge und eben ohne die erwähnte erfolgsabhängige Vergütung Umsatzerlöse in Höhe von EUR 350 Mio. bis EUR 400 Mio. bei einem EBITDA von EUR 100 Mio. bis EUR 125 Mio.

    Und wie schaut es für 2022 und darüber hinaus aus?

    Aroosh Thillainathan: Da wir uns wie beschrieben gerade in einer Phase des hohen Wachstums befinden, sind die 2021er-Zahlen nur die Basis für ein weiterhin hohes Wachstum in den kommenden Jahren. Wir profitieren künftig neben der Etablierung des Bitcoins als neue Assetklasse sehr stark von den weiteren Anwendungen im Bereich HPC, die gerade jetzt erst beginnen, relevant zu werden. Während aktuell noch der Großteil unserer Kunden Bitcoin-Miner sind, sollte unsere Kundenbasis Ende dieses Jahrs deutlich diversifizierter sein. Zum Beispiel mit Kunden aus dem Bereich Künstliche Intelligenz, Deep Learning, Forschung oder Rendering. Wie ich schon beim Bitcoin-Preis sagte: Wir stehen erst ganz am Anfang. Das gilt auch für Northern Data, sowohl was unsere operativen Zahlen als auch unsere Unternehmensbewertung angeht.






    Verfasst von IR-News
    Im Interview Northern Data: „Wir partizipieren direkt am steigenden Bitcoin-Kurs“ Northern Data, Spezialist für High-Performance-Computing, ist auch ein führender Anbieter für Bitcoin-Mining-Infrastruktur. Für viele Anleger ist Bitcoin jetzt schon das „bessere Gold“. Vom Boom profitiert Northern Data.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer