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    Data Display  869  0 Kommentare Großer Gewinn mit flachem Schirm



    Das Unternehmen


    Es ist eine jener Erfolgsgeschichten, wie sie von Start-up-Beratern gerne als Lehrbeispiel vorgeführt werden – die Gründung von Data Display . Vor nunmehr sieben Jahren erkannten die Mitarbeiter Bernhard Staller und Markus Kroiss der Data Modul (SDAX), dass die Zukunft nicht in den passiven Displays, sondern vielmehr bei den Aktivmatrix-Displays liegt. Sie hängten ihren Job an den Nagel, schossen privates Geld ein und gründeten die heutige Data Display. Anstatt das weite Feld der Wertschöpfungskette von Beginn an selbst zu beackern, setzten beide auf Kooperationen. Fündig wurden sie in Samsung und Philips. Deren Geräte statten sie mit zusätzlichen Funktionen aus und schneiden sie auf die individuellen Anforderungen der Kunden zu. Zu denen gehören beispielsweise ABB, Siemens, Bosch, Lufthansa und die Deutsche Bahn. Daneben befinden sich die industriellen Flachbildschirmlösungen bei Höft & Wessel-Monitoren im Einsatz. Großkunde von Höft & Wessel ist widerum die Deutsche Bahn.



    Geschäftszahlen


    So paradox es klingt: Wachstumsmotor für die nächsten Jahre sind die fallenden Preise. Nur so können potenzielle Käufer zum Entrümpeln ihrer alten Röhrenmonitore animiert werden. Zwar bringt dies auch die Margen unter Druck, doch die Erlöse dürften den Preiseffekt überkompensieren. So wollen die Oberbayern ihren Umsatz in diesem Jahr auf knapp 44 Mio. Euro voran bringen; nach 34,6 Mio. Euro im letzten Jahr. Im nächsten Jahr sollen gut 60 Mio. Euro durch die Bücher gehen. Die EBIT-Marge geht im gleichen Zeitraum von 17 auf 14 Prozent zurück – bewegt sich damit aber immer noch auf einem ordentlichen Niveau.



    Etwa die Häflte der Erlöse speist sich aus dem Geschäft mit Systemangeboten, weitere 10 Prozent kommen aus dem Vertrieb von Baugruppen und Zusatz-Features. Den „Rest“ steuert der Vertrieb von Flachbildschirmen bei. Noch ist der Umsatz mit einem Anteil von 80 Prozent deutschland-lastig.



    Marktforscher rechnen bis 2005 für Flachbildschirme mit einem Marktwachstum von gut 30 Prozent, darin noch nicht berücksichtigt sind die Potenziale aus der Umrüstung des Spielautomaten-Geschäftes.


    Finanzprognosen 2000 bis 2002 im Überblick


    Umsatzerlöse: 44 __ 60 __ 77 Mio. Euro

    Ergebnis je Aktie: 0,40 __ 0,60 __ 0,72 Euro

    Ebit-Marge: 17 __ 14 __ 13,5 Prozent

    Gewinnmultiple: 28 __ 18 __ 15*)

    Umsatzmultiple: 2,5 __ 1,8 __ 1,4*)

    *) auf Basis eines geschätzten Ausgabepreises von 11 Euro



    2002er Peergroup-Bewertung


    Data Modul (WKN 549 890), KGV: 18,7

    Fortec Elektronik (WKN 577 410), KGV: 19,3




    Börsengang


    Die HypoVereinsbank und das Bankhaus Merck, Finck & Co. tragen bis zu 2,7 Mio. Papiere an den Neuen Markt, davon 2 Mio. aus einer Kapitalerhöhung. 35 Prozent des Emissionsvolumens stammen von den Altaktionären, darunter auch die am Neuen Markt gelistete Beteiligungsgesellschaft Augusta Technology. Deren Anteilseigner können die Neuemission bevorrechtigt zeichnen: Für jeweils 30 Augusta-Papiere gibts eine Data Display-Aktie.



    Unterstellt man einen Ausgabepreis von 11 Euro, bekämen die Display-Manger für ihre weiteren Vorhaben 22 Mio. Euro an die Hand. Genug Geld für ein US-Ticket. Erklärtes Ziel ist die Internationalisierung des Geschäftes. Neben den USA stehen auf Großbritannien und Italien auf der Reisesoute. Zur Internationalisierung sollen auch Akquisitionen beitragen. Ein erster Zukauf ist für das nächste Jahr fest eingeplant.



    Bewertung


    Tragfähiges Fundament statt windigem Luftschloss: Die Data Display AG ist ein solides Unternehmen, das seine Finanzkraft bereits unter Beweis gestellt hat. Konventionelle Röhrenbildschirme dürften in den nächsten Jahren recht schnell von TFT-Flachbildschirmen abgelöst werden. Gibt es für den Debütanten Konkurrenz, so kommt sie von der eigenen Wurzel: der Data Modul AG. Daneben sehen sich die Oberbayern in Teilbereichen dem Wettbewerb mit Fortec Elektronik gegenüber.



    Steckbrief


    Wertpapierkennummer: 576 166

    Branche: IT-Hardware

    Börsensegment: Neuer Markt, Frankfurt

    Zeichnungsfrist / Erstnotiz: 21.-23.11.2000 / 27.11.2000

    Fairer Wert laut Analysen: 11,50 bis 14,50 Euro

    Preisspanne: 8,50 bis 11,00 Euro

    Handel per Erscheinen: 10,50 zu 12,00 Euro

    Emissionsvolumen: bis zu 2,7 Mio. Aktien, davon 2 Mio. aus einer Kapitalerhöhung

    Aktienzahl gesamt: 10 Mio. Stück

    Streubesitz: 27 Prozent

    Konsortium: HypoVereinsbank, Merck, Finck & Co.

    Internet: www.datadisplay.de





    Verfasst von 2Christian Ritter
    Data Display Großer Gewinn mit flachem Schirm Das Unternehmen Es ist eine jener Erfolgsgeschichten, wie sie von Start-up-Beratern gerne als Lehrbeispiel vorgeführt werden – die Gründung von Data Display . Vor nunmehr sieben Jahren erkannten die Mitarbeiter Bernhard Staller und Markus …