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    Stromfresser Kryptowährungen  11426  2 Kommentare Eine Bitcoin-Transaktion oder 5.181 Kilometer im Tesla Model 3 – Das sagen Experten zum BTC-Stromverbrauch

    Das Bitcoin-Netzwerk benötigt sehr viel Strom: Die Schätzungen reichen von 78 bis 127 Terawattstunden (TWh) für das Jahr 2021. wallstreet:online hat mit zwei Experten zu dem Thema gesprochen.

    Eine Bitcoin-Transaktion verbrauchte im vergangenen Jahr dem Statistikportal Statista zufolge 741 Kilowattstunden (kWh) Strom. Mit dieser Strommenge könnte ein sparsamer E-Autofahrer 5.181 Kilometer im Tesla Model 3 (14,3 kWh/100 km WLTP) zurücklegen. Das VISA-Netzwerk könnten mit derselben Menge Strom 497.315 Kreditkartentransaktionen durchführen.

    Und wieviel Strom benötigt das gesamte Bitcoin-Netzwerk pro Jahr? Das Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF) beschäftigt sich mit genau dieser Frage. Der 'Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index' errechnet dazu die benötigte Stromenge für das Bitcoin-Mining in Echtzeit und rechnet sie auf das Jahr hoch. Für 2021 liegt der errechnete Wert bei rund 127 Terawattstunden (TWh) Strom (Stand: 25.02.2021). Das ist mehr, als ganz Norwegen laut Enerdata im Jahr 2019 an Strom verbrauchte (125 TWh).

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    Ist der Bitcoin deshalb eine Klima-Sünde? Ulrich Gallersdörfer, Informatiker und Blockchain-Forscher an der TU München, erklärte dazu gegenüber wallstreet:online: „Bitcoin als Klima-Sünde zu bezeichnen erfasst nicht das Gesamtbild. Der Stromverbrauch gewährleistet die Sicherheit des Netzwerkes, geht aber mit Emissionen einher. Der Fokus im Kampf gegen den Klimawandel sollte deshalb auf der Dekarbonisierung des Stromsektors liegen, um einen Klimaneutralen Betrieb von Bitcoin, aber auch von anderen rechenintensiven Anwendungen wie im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu ermöglichen.“

    Ähnlich sieht dies auch Krypto-Analyst Timo Emden von Emden Research. Insbesondere Bitcoin-Kritiker nutzten den hohen Stromverbrauch als Totschlagargument, so seine Einschätzung. Zukünftig werde das Thema zwar aufgrund zunehmender Klima- und Umweltschutzdebatten mehr in der öffentlichen Diskussion stehen. Trotzdem sollte man bedenken, dass mit dem Bitcoin-Netzwerk „ein komplett neues Finanzsystem erschaffen [werde], welches unabhängig von Zentralbanken agiert. Auch in anderen Finanzsystemen besteht ein hoher Energieverbrauch (. . .).“

    Die errechneten 127 Terawattstunden (TWh) jährlicher Stromverbrauch für das Bitcoin-Mining des 'Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index' sind auch lediglich eine Schätzung. Andere Experten gehen von einem deutlich geringeren Stromverbrauch aus. So schätzt der 'Bitcoin Energy Consumption Index' von Digiconomist den Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerkes für das Jahr 2021 auf knapp 78 TWh ein. Das entspräche in etwa dem jährlichen Stromverbrauch Chiles.

    Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) hatte in einer 2019 veröffentlichten Studie den CO2-Fußabdrucks des Bitcoin-Systems untersucht. Für das Jahr 2018 – Stand November 2018 – errechneten die Forscher einen jährlichen Stromverbrauch von rund 46 Terrawattstunden, was mit einem CO2-Fußabdruck von 22 Megatonnen Kohlendioxid einherginge – das sei ähnlich viel CO2 wie die Stadt Hamburg jährlich ausstoße.

    Christian Stoll, einer der Autoren der Studie, erklärte damals: „Auch wenn es bedeutendere Faktoren für den Klimawandel gibt: Der CO2-Fußabdruck ist so groß, dass er Anlass genug bietet, um über die Regulierung von Krypto-Mining an Standorten mit CO2-intensiver Stromproduktion zu diskutieren. Um die ökologische Bilanz zu verbessern, wäre es beispielsweise möglich, mehr Mining-Farmen mit zusätzlicher Erzeugung von erneuerbarer Energie zu koppeln.“

    Aus Klimaschutz-Perspektive ist es besonders problematisch, dass das Bitcoin-Mining weiterhin hauptsächlich in China stattfindet, das seinen Strom immer noch größtenteils aus der Kohleverstromung gewinnt. Und: neben dem Bitcoin gibt es ja noch 8.593 weitere Kryptowährungen, die alle auch Strom benötigen.

    Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion




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