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    Egbert Prior  2833  0 Kommentare Aurelius setzt auf den Shareholder Value

    Im Oktober verkündete die Beteiligungsgesellschaft „Maßnahmen zur weiteren Verbesserung von Corporate Governance und Transparenz“.

    Im Oktober verkündete die Beteiligungsgesellschaft „Maßnahmen zur weiteren Verbesserung von Corporate Governance und Transparenz“. Insbesondere wurde eine „neue Leitungsstruktur für effizientere Führung und Aufsicht“ verabschiedet. Aurelius mußte handeln. Die Münchener waren gleich zweimal in das Visier von Shortsellern geraten. Im Frühjahr 2017 notierte die Aktie mit 67 Euro. Allzeithoch. Im Oktober vergangenen Jahres waren es nur noch 11 Euro. Seither geht es wieder kräftig aufwärts. Aktuell notiert der Sanierungsspezialist mit 27,50 Euro. Wir sprechen mit dem neuen CEO Matthias Täubl, der dieses Amt im Zuge der Neuorganisation im Herbst angetreten hat. Soeben hat Aurelius Eckdaten für das letzte Jahr vorgelegt. Das operative Ebitda lag mit 168 Millionen auf dem Niveau des Vorjahres. Trotz Corona. Das Cash komfortable 423 Millionen. Nahezu auf Vorjahresniveau. Der Konzernumsatz belief sich auf 3,2 Milliarden, nach 3,6 Milliarden 2019. Die Münchener haben sechs Unternehmen gekauft und sechs verkauft. Besonders erfolgreich der Deal mit GHOTEL. Kauf 2006 unter der Firma „Deutsche Post Wohnen“. Quartiere speziell für die Mitarbeiter des einstigen Staatsbetriebs. Kaufpreis 1 Euro. Dann haben die neuen Besitzer die Hotels saniert, renoviert, modernisiert und aufgehübscht. Einzug hielt außerdem eine moderne IT mit Buchungsmöglichkeit über das Internet. „Deutsche Post Wohnen“ mutierte zu GHOTEL & Living, einer schicken 3- und 4-Sterne Businesshotelkette mit 17 Locations in Deutschland und Österreich. Verkauf im ersten Quartal 2020. Gewinn 73 Millionen. In dem Portfolio des Sanierungsspezialisten befinden sich aktuell 26 Beteiligungen, häufig von Großkonzernen stiefmütterlich behandelte Randbereiche. Nach Einschätzung von Täubl überwiegen im Portfolio positive Corona-Effekte die negativen. Während beispielsweise ZIM Flugzeugsitz unter dem Absturz der gesamten Luftfahrtbranche schwer leidet, profitiert der Bootsbauer HanseYachts. Hier ziehen die Aufträge deutlich an. Der gleiche Effekt wie bei Wohnmobilen. Nach den Attacken der Leerverkäufer hat sich Aurelius verstärkt dem Shareholder Value verschrieben: CEO Täubl stellt eine Fortsetzung der Aktienrückkäufe in Aussicht. Jetzt hat das Unternehmen den Einzug von 1 Million eigener Aktien, die im Rahmen von Rückkaufprogrammen erworben wurden, angekündigt. Das erhöht den rechnerischen Wert der verbleibenden Anteilsscheine um mehr als 3%. Nach einer Nullrunde 2020 dürfte es im laufenden Turnus auch wieder eine Dividende geben. Wir schätzen eine mögliche Ausschüttung auf 1 Euro je Aktie. Rendite beim aktuellen Kurs 3,7%. Den Net Asset Value taxieren wir auf rund 30 Euro je Anteilsschein. Etwa 10% Discount. Darüber hinaus sieht Täubl im Portfolio Wachstumspotential und stille Reserven. Täubl sieht in der Corona-Krise eine gute Gelegenheit zum Kaufen. In diesem Jahr kann sich der Manager vier bis sieben Plattformakquisitionen und vier bis fünf Add-ons vorstellen. In der Kriegskasse liegt ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag in cash, der mit Fremdkapital gehebelt werden kann. Täubl sieht einen Trend zu größeren Deals. Daher planen die Münchener die Auflage von sogenannten Co-Investmentfonds, mit denen Aurelius gemeinsam mit institutionellen Anlegern den Kauf größerer Unternehmen stemmen könnte. Fazit: Nach längerer Talfahrt befindet sich die Aktie wieder in einem schönen Aufwärtstrend. Das Geschäftsmodell funktioniert. Auf dem aktuellen Niveau ist die Aktie immer noch attraktiv bewertet.




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Aurelius setzt auf den Shareholder Value Im Oktober verkündete die Beteiligungsgesellschaft „Maßnahmen zur weiteren Verbesserung von Corporate Governance und Transparenz“. Insbesondere wurde eine „neue Leitungsstruktur für effizientere Führung und Aufsicht“ verabschiedet. Aurelius mußte handeln. Die Münchener waren gleich zweimal in das Visier von Shortsellern geraten.