Selbst überfliegende Kryptowährungen sind nicht vor irdischen Problemen gefeit - Seite 2
Daher fürchten sich Verkäufer, die in Bitcoin bezahlt werden, vor plötzlichen Kurseinbrüchen. Zwar könnte es auch in die andere Richtung gehen, aber Geschäftsleute zocken für gewöhnlich nicht. Und da eine Absicherung gegen Kursschwankungen viel zu teuer ist, können Kryptos als Tauschmittel nicht schwerelos abheben.
Überhaupt wird sich die etablierte Finanzwelt den Kryptowährungen als Tauschmittel in die Flugbahn stellen. Sie gelten als Erzfeind, weil sie die Finanzierung beliebig vermehrbarer Schulden mit beliebig vermehrbarem Notenbank-Geld bedrohen.
Die „Weltraum-Polizei“ steht bereit
Die klassische Finanzwelt hat den Regulierungs-Hammer schon bereitgelegt. So stört sich das US-„Schuldenministerium“ an der Anonymität von Digitalwährungen, die z.B. Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Terrorismusfinanzierung ermöglichten. Auch die Türkei hat Zahlungen in Digitalwährungen verboten und Indien denkt darüber nach. Dort werden Kryptowährungen vor allem zur Absicherung gegen Währungsverluste und Inflation genutzt, was die Landeswährungen schwächt.
Wasser auf die Mühlen der Krypto-Gegner ist die Tatsache, dass auch Kryptos nicht vor Skandalen gefeit sind. So hat sich der Gründer einer türkischen Kryptoplattform samt Kundengeldern ins Ausland abgesetzt.
Auch die Steuerpläne der US-Regierung scheinen den Kryptos zuzusetzen. Da auch die Kapitalertragssteuer erhöht werden soll, machen Anleger vorausschauend Kasse.
Nicht zuletzt wird die Umweltkeule geschwungen. Der ökologische Fußabdruck der Kryptowährungen ist tatsächlich gewaltig. So verbraucht das Bitcoin-Netzwerk mittlerweile so viel Strom, dass es in Ländern mit instabilen Netzen zu Stromausfällen kommt.
Überhaupt könne es nicht sein, dass irgendwelche privaten Finanzjongleure über Währungen bestimmen. Dies sei hoheitliche Aufgabe der Zentralbanken. Um jedoch auch selbst in puncto Digitalwährungen voranzukommen, plant die EZB den digitalen Euro. Da er sich an der wenig schwankungsanfälligen Gemeinschaftswährung orientiert, hätte er gegenüber den „Fähnchen im Wind“-Kryptos sicher einen gewaltigen Vorteil. Dazu allerdings müsste Europa endlich in die Gänge kommen. Im Vergleich zu unserer Notenbank ist die Schnecke ein Raumschiff mit Warp-Antrieb.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger für vier Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch Robert Rethfeld*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE