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    Börsenkorrektur läuft  224  0 Kommentare Angst um Immobilien-Bust in China

    Wie Anleger auf die Entwicklungen reagieren sollten

    Die Märkte tauchen ab und senden ein Achtungszeichen. Der Dow ist unter 35.000 Punkte gefallen und stößt gerade direkt an das untere Ende seines langen Aufwärtstrendkanals. Reißt er diese Unterstützung ein, hat er theoretisch Luft bis etwa 33.000 Punkte. In der Region steigt die 200-Tagetrendlinie dem Index hinterher. Im DAX ist der Rücksetzer ebenfalls deutlich zu sehen. Die Unterstützung bei 15.700 Punkten hat der Index zerschlagen. Damit hat er zumindest schon einmal das jüngst etablierte enge Tradingband nach unten verlassen. 

    Auslöser für den Kursrutsch der US-Börse und des DAX waren weitere Nachrichten zu fundamentalem Gegenwind in der Wirtschaft (FK vom 2.9.). Insbesondere für China trübt sich die Stimmung weiter ein. Die Probleme beim Riesen-Konglomerat Evergrande nehmen zu. Die US-Ratingagentur Fitch hat die Bonität des Unternehmens "wegen der Gefahr bevorstehender Zahlungsausfälle" herunter. Fitch vertritt die Ansicht, dass ein Ausfall "in irgendeiner Form wahrscheinlich" erscheint. Wir hatten schon vorige Woche auf die sich zuspitzende Situation und das Risiko globaler Ansteckungseffekte hingewiesen. 

     

    Morgan Stanley: US-Aktien untergewichten

    Hellhörig macht uns an der Stelle Morgan Stanley. Die US-Großbank hat in einem Kommentar darauf hingewiesen, dass insbesondere US-Aktien "sehr teuer" sind. Das Bankhaus rät seinen Kunden daher, US-Titel in der aktuellen Vermögensallokation jetzt auf "untergewichten" einzustellen. Kaum hatte Morgan Stanley das Research veröffentlicht, zogen zwei weitere Großbanken mit ähnlichen Einschätzungen nach. Das hinterlässt bei uns schon fast das Gefühl, dass alle nur darauf gewartet haben, dass irgendwer "den ersten Stein" wirft, um sich selber aus der Deckung zu wagen. 

    In dem Maße, wie an den Märkten die Unsicherheit wieder zunimmt, fokussieren die Börsianer wieder auf die Notenbanken. Heute (Donnerstag) stand die Europäische Zentralbank (EZB) im Fokus. Ganz besonders im Blick ist das Anleihenkaufprogramm PEPP. Denn bei der aktuellen Kaufgeschwindigkeit, ist das maximale Volumen erreicht, bevor das Kaufprogramm im März 2022 endet.  

     

    EZB bleibt expansiv und Goldpreis irritiert

    Interessant waren erneut die Aussagen der EZB zu ihrem Inflationsausblick. Die "Geldhüter" der Eurozone haben ihre Ansicht untermauert, dass die Inflation ein "vorübergehendes" Phänomen sei. Die EZB erwartet, dass Inflation schon in absehbarer Zeit wieder unter die Marke von 2% zurückkehren wird. Dafür spricht allerdings nur der Basiseffekt, der im Laufe der Zeit dafür sorgen wird, dass der Inflationsanstieg mit einer geringeren Rate ausgewiesen wird. Das Preisniveau insgesamt wird dann deutlich gestiegen sein. Damit wächst auch das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale.

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    Vor diesem Hintergrund verwundert uns die Goldpreisentwicklung. Denn im großen Finanzmarktbild ist schon zu sehen, dass die Notenbanken die Anleihekäufe nur im Minimalumfang reduzieren werden. Sie spülen also noch lange weiter viel Geld ins System. Zudem bleiben die Leitzinsen niedrig. Die Renditen steigen zwar leicht. Viel Luft nach oben haben sie wegen der beständigen Notenbankkäufe aber nicht. 

     

    Realzins unter Druck

    Die Folge ist bei höheren Inflationsraten, dass der Realzins weiter unter Druck gerät. Das spricht strategisch für Gold, zumal das Edelmetall auch noch die Funktion der "Vermögensversicherung" erfüllt. Dennoch bekommt der Goldpreis noch keinen Zug nach oben. Das halten wir für ein Fehlsignal und würden daher Gold sogar noch einmal aufstocken (vgl. FUCHS-Depot).   

     

    Mit Ihren Investitionen wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

    Stefan Ziermann

    Chefredakteur Fuchs-Kapita



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