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    Turnaround-Aktien  806  0 Kommentare Aussicht auf bessere Zeiten

    Die Stimmung in der Wirtschaft steigt, die Auftragsbücher füllen sich – nahezu ideale Voraussetzungen für eine Wende zum Besseren

    Eine „sexy“ Story

    Trommeln gehört zum Handwerk – auch an der Börse. Gerade wenn ein Unternehmen operative Rückschläge verkünden muss, ist es wichtig, Investoren mit einer spannenden Story bei der Stange zu ­halten. Für Dr. Torsten Derr, der mitten in der Corona-Krise beim Kohlefaser- und Grafit­spezialisten SGL Carbon sein Amt als neuer Vorstandschef antrat, war diese Aufgabe zunächst mit einigen Hindernissen verbunden; immerhin waren die Hessen schon vor der Pandemie immer wieder durch verfehlte Prognosen, Querelen im Aktionärskreis und hohen Verlusten nega­tiv aufgefallen. Nach über einem Jahr an der Spitze scheint Dr. Derr den Konzern nun aber in ruhigeres Fahrwasser gelenkt zu haben: So hob er zuletzt im Juli nach einem starken Halbjahr den Ausblick für das Gesamtjahr deutlich an. Während beim Umsatz inzwischen wieder 1 Mrd. EUR in Reichweite seien, könne das EBITDA im Korridor zwischen 130 Mio. und 140 Mio. EUR landen (zuvor: 120 Mio. EUR). Damit würde SGL schneller als erwartet auf ein zweistelliges Margenniveau zurückkehren. Auch netto will man schon dieses Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Damit zeigt das im Herbst aufgelegte Sparprogramm seine Wirkung. Zusätzlich zu Einsparungen bei den Sachausgaben sah dieses auch einen Abbau von 500 Stellen vor. Beides zusammen sollte die Kostenbasis bis zum Jahr 2023 um 100 Mio. EUR entlasten. Daneben verspürt der Konzern operativen Rückenwind, womit wir ­wieder bei eingangs erwähnter Story sind.

    SGL Carbon

    +0,14 %
    +0,58 %
    -1,28 %
    +12,75 %
    -24,48 %
    +11,94 %
    -8,08 %
    -66,61 %
    -65,34 %
    ISIN:DE0007235301WKN:723530

    Die von SGL produzierten Verbundwerkstoffe und Spezialgrafite werden schließlich für vielerlei Anwendungen dringend benötigt. Beispiele sind Leichtbaukomponenten auf Carbonbasis im Auto- und Flugzeugbau oder in der Raumfahrt, Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos und Energiespeichersysteme, Wind- und Solaranlagen oder auch der Bereich der Halbleiter und LED-Technologie. Gerne spricht man von „Megatrends“ wie Elektromobilität, Digitalisierung und grüner Energie, von ­denen SGL profitiert. Selbst die weiterhin meist skeptischen Analystenkommentare – oft ein Kontraindikator – konnten die ­volatile SGL-Aktie zuletzt nicht ausbremsen. Ange­sichts des positiven News­flows dürften einstellige Kurse schon bald der Vergangenheit angehören.

    Wachstum mit Hindernissen

    Eine spannende Verwandlung hat der Konzern technotrans in den vergangenen zwei Jahren begonnen. Einst ein klassischer Zuliefe­rer der Druckindustrie, wurden Sor­timent und Branchenmix insbesondere durch Zukäufe kontinuierlich erweitert. Aus dem Spezialisten für Flüssigkeitentechnologien wurde so ein Anbieter im ­Bereich Thermomanagement. Darunter fallen Lösungen zur Optimierung und Steuerung des Temperaturhaushalts für Anwendungen aus Wachstumsmärkten wie der Medizintechnik, der Batteriekühlung oder auch der Kunststoffherstellung. technotrans ist ein klassischer Hidden Champion. Die Produkte zur Kühlung und Temperierung leisten oft unsichtbar in anderen Anlagen und Maschinen ihren Dienst. Beispiele dafür sind Kühlsysteme in Rechenzentren und zur Blutkühlung, Gepäckscanner an Flughäfen oder auch Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Derzeit arbeitet der Vorstand die erste Phase seines Strategiefahrplans „Future Ready 2025“ ab. Dabei steht die Steigerung der Profitabilität im Vordergrund. Wie die jüngst gemeldeten Halbjahreszahlen be­le­gen, sollte die für das Gesamtjahr ­geplante EBIT-Marge von 4,5% bis 5,5% am oberen Ende erreicht oder sogar übertroffen werden. Der Konzernumsatz dürfte nach einem Plus von 10% in den ersten sechs Monaten im Gesamtjahr die 200-Mio.-EUR-Marke (Vj.: 190 Mio. EUR) komfor­tabel überspringen.

    Technotrans

    +0,47 %
    -0,47 %
    +18,56 %
    +22,99 %
    -18,94 %
    -20,74 %
    -3,17 %
    +155,07 %
    -22,52 %
    ISIN:DE000A0XYGA7WKN:A0XYGA

    Auch das vermeintlich langweilige Printgeschäft, auf das zuletzt noch ein Drittel des Umsatzes entfiel, ­sendet positive Signale. Das Verhältnis von neuen Aufträgen zu Umsatz – die sogenannte Book-to-Bill-Ratio – unterstreicht mit einem Wert von 1,2 die Rückkehr auf den Wachstumskurs der Vor-Corona-Zeit. Ab dem kommenden Jahr sollen die einzel­nen Konzerntöchter unter der ­Dachmarke technotrans einheitlich am Markt auftreten. Vor Corona wurde das anorganische Wachstum über diverse Zukäufe forciert. Das war zunächst mit Kosten verbunden. Inzwischen liegt der Fokus auf der Optimie­rung von Vertrieb, Produktion und Einkauf; auch dadurch wird bis zum Jahr 2025 ein Anstieg der Marge auf 9% bis 12% erwar­tet. In einer nächsten Phase sind wieder größere Akquisitionen denkbar, die bislang im Umsatzziel für 2025 (265 Mio. bis 285 Mio. EUR) nicht enthalten sind. Werden die Prognosen eingehalten, besitzt die Aktie weiteres Kurspotenzial.

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