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     882  0 Kommentare Steigende Zinserwartungen belasten Anleihe- und Aktienkurse

    Es ist mal wieder sehr amüsant zu beobachten, wie Medien ihre Nachrichten an die Entwicklungen der Börsenkurse anpassen.

    Es ist mal wieder sehr amüsant zu beobachten, wie Medien ihre Nachrichten an die Entwicklungen der Börsenkurse anpassen. Vorgestern lautete zum Beispiel eine Schlagzeile „DAX verteidigt erfolgreich Marke von 16.000 Punkten – Jahresendrally bleibt intakt“. Gestern war dann vom selben Medium zu lesen „Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt – DAX verliert mehr als 200 Punkte“. Mehr tendenziöse und reißerische Berichterstattung geht kaum. Aber das sorgt eben für Klicks. Und nur diese bringen im Internet Geld.

    Überraschend war dabei auch die Berichterstattung der Nachrichtenagentur Reuters. Diese berichtete vorgestern, mit der Nominierung des Fed-Chefs Jerome Powell für eine zweite Amtszeit sei eine gewisse Kontinuität in Sachen Geldpolitik zu erwarten, was die Aktienmärkte daher wohlwollend und mit stabilen Kursen zur Kenntnis genommen hätten. – So weit, so plausibel.
    Doch am vorgestrigen Abend kam dann plötzlich Druck auf die Aktienkurse auf. Und daraufhin berichtete Reuters, Anleger würden nach der Powell-Nominierung stärker steigende Zinsen fürchten, was die Aktienmärkte belaste. Vom Argument der geldpolitischen Kontinuität war dagegen nichts mehr zu lesen.

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    Auch als Trader wird man oft vom Markt hin und hergerissen, so dass man morgens vielleicht noch einen bullishen Eindruck der Märkte hat und sich die Stimmung am Abend dann um 180 Grad gedreht hat. Wer kennt das nicht?! Aber die oben genannten Beispiele zeigen eben wieder einmal überdeutlich: Kurse machen Nachrichten! Journalisten suchen für jede Marktbewegung einen Grund, weil es für entsprechende Berichte Konsumenten gibt. Dabei wollen insbesondere Börsenneulinge wissen, welchen Grund einzelne Kursbewegungen haben. Doch als langjähriger Anleger hat man längst die Erfahrung gemacht, dass man nicht jede Kursbewegung immer exakt erklären kann.

    Renditen am Anleihemarkt deutlich gestiegen

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    Ich versuche es bei dem aktuellen Kursgeschehen aber auch wieder: So lässt sich an den Börsenkursen durchaus ablesen, dass Anleger steigende Zinsen erwarten. Denn die Renditen am Anleihemarkt sind vorgestern insbesondere in den USA und gestern auch hierzulande deutlich gestiegen. Ob dafür die bloße Nominierung Powells verantwortlich war, die in der Tat eher Kontinuität erwarten lässt, darf bezweifelt werden. Stattdessen dürften es neuerliche Wortmeldungen von Währungshütern zur Geldpolitik und Inflationsentwicklung gewesen sein, die die Kurse jüngst insbesondere am Anleihemarkt wieder stark bewegt haben.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
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