Wie geht es weiter?
Weiter Stillstand auf dem Parkett – Börse in Moskau bleibt geschlossen
Seit dem 28. Februar ist der Aktienhandel an der Moskauer Börse ausgesetzt. Am Donnerstag können zumindest einige Finanzprodukte wieder gehandelt werden. Das bange Warten bleibt.
Am Donnerstag erklärte die Bank of Russia per Pressemitteilung:.
"Die Bank of Russia hat beschlossen, den Handel am 10. März 2022 an der Moskauer Börse im Aktienmarktbereich nicht wieder aufzunehmen, mit Ausnahme des Modus 'Einlösung: Direktaufträge' mit Abrechnung in Rubel; Derivatmarktabschnitte, mit Ausnahme von Derivatmarktinstrumenten des Geldabschnitts (Währungspaare), des Rohstoffabschnitts (Edelmetalle) und Spiegelkontrakte für Futures auf den Originalseiten im üblichen Modus von 10:00 bis 18:45 Uhr Moskauer Zeit; Bereiche des SFI-Marktes." Im Vorfeld verabredete Geschäfte dürfen demnach also abgewickelt werden. Ausländer sind von dieser Regelung allerdings ausgenommen.
Wann Aktien wieder für den Handel freigegeben werden, ist völlig unklar. Die russische Zentralbank will dazu tagesaktuell entscheiden. Russische Anleger bleiben also weiterhin auf den Crash-Aktien wie Gazprom sitzen. Bei der Wiedereröffnung dürfte es aufgrund der jüngsten Ereignisse turbulent zugehen. Die russische Regierung kündigte deshalb bereits im Vorfeld an, die Moskauer Börse mit einer Geldzahlung von bis zu zehn Milliarden US-Dollar zu unterstützen.
Die letzte Börsenschließung am 27.Februar 2022 bescherte vielen Werten einen drastischen Kursverlust. So verlor der russische Leitindex RTS etwa ein Drittel an Wert. Anlageexperten prognostizierten eine dramatische Wiederöffnung. So stieß ein russischer Börsenexperte in einer kremlnahen-Livesendung auf den Tod der russischen Börse an. Sergej Usichenko, stellvertretender CEO einer ukrainischen Baumarktkette und sagte "Du warst uns nahe, interessant für uns. Ruhe in Frieden, lieber Freund". Auf die Frage der Moderatorin, ob der Börsenhändler eine Zukunft in seinem Job sehe, antwortete der Anlageexperte, er werde zukünftig wohl wieder als Weihnachtsmann arbeiten.
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Maria Windisch, wallstreet:online Zentralredaktion