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     2539  0 Kommentare Bullen - wackeln oder fallen? - Seite 2



    Der NDX bewegt sich gegenwärtig im Bereich eines Gap aus der zweiten Januar-Hälfte, das von 1515, dem zyklischen Hoch kurz vor dem ersten Zinsschritt der Fed im Juli 2004, und 1547 reicht. Oberhalb dieser Kurslücke lauern unter 1560 weitere Widerstände.

    Noch sind in den breiten Indices noch keine bedeutenden Marken angebrannt. Richtig eng dürfte es aber werden, wenn der S&P 500 unter die Marke von 1.200 fällt und der NDX die 1.500 von unten anschaut. Bislang zeigten sich die Bullen aber nicht fähig, nach dem Freudensprung am vergangenen Freitag ordentlich nachzulegen. Frisches Geld jedenfalls scheint gegenwärtig nicht hereinzuströmen.

    Was spricht für einen Blow-off bei Aktien? Zunächst sind das saisonale Gründe. Institutionelle Investoren möchten insbesondere zum Ende des ersten Quartals eines Jahres Performance zeigen. Zum anderen lockt im S&P 500 das wichtige Retracement des zurückliegenden Bärenswings bei 1.240. Und dann ist da noch die Tatsache, dass die mittelfristigen Durchschnitte bei der Volumenentwicklung im S&P 500, wie auch bei den darauf bezogenen Derivaten mehrjährige Höchststände erreicht haben. Diese „Investitionen“ sollen sich nun (ein letztes Mal?) lohnen.

    Aber genau hier lässt sich andersherum argumentieren - wenn bereits alles Kapital in den Märkten positioniert ist, woher soll dann die Triebkraft für eine weitere Aufwärtsbewegung kommen? Nun, möglicherweise wird aus den sehr viel größeren Bond-Märkten (mit ihrer „lausigen“ Rendite) etwas abgezweigt. Der gestrige Ausverkauf bei den TBonds könnte auch darin begründet sein, ein wenig umzuschichten. Oder aber bisher auf steigende Ölpreise spekulierendes Kapital sucht neue Verwendung, wenn der Ölpreis kehrt macht.

    Eine „schöne“ Short-Squeeze, die den Kursen so richtig Dampf macht, ist gegenwärtig nicht in Sicht. Allerdings macht der VIX Anstalten, ein neues Kaufsignal für Aktien zu senden. Zudem erhebt sich die Korrelation zwischen VIX und Kursen aus ihrem untersten Normalbereich. Eine „anomale“ Korrelation zwischen beiden war im Spätjahr 2004 und über die Jahreswende 2003/2004 Wegbegleiter der jeweiligen Aufwärtsbewegungen.

    Anleger dürften neben dem Ölmarktbericht heute auch auf das Beige Book warten, von dem sie weiteren Aufschluss über das Inflationsgespenst erwarten. Und das ist natürlich das entscheidende Thema, das die Märkte im Vorfeld der Zinssitzung der Fed am 22. März im Griff hält: Steigen die Zinsen nun schneller als gewohnt oder bleibt es bei den Trippelschritten. Die Reaktion auf die jüngsten Arbeitsmarktdaten brachte zwar zum Ausdruck, dass man mit einem Fortgang des eingeschlagenen Weges rechnet. Aber nun wird man im Beige Book abermals eine Bestätigung herauslesen wollen.

    Natürlich steht auch die relative Schwäche der Technologie in Zusammenhang mit der Zinsthematik. Diese Unternehmen sind gewöhnlich stärker vom Zinsniveau abhängig als andere. Und da drückt die vage Aussicht aufs Gemüt, der Zinspfad könnte sich versteilern.

    Die Terminlage der Zinsthematik selbst ließe sich ebenfalls zur Untermauerung der Annahme eines Blow-offs heranziehen: Niemand kann wirklich sicher sein, dass die Fed weiter „trippelt“, also muss man zusehen, dass eine Aufwärtsbewegung bereits frühzeitig vor dem 22. März in die Gänge kommt.

    Mit Seitenblick auf „Inter-Market“ stützt der erneut schwächer werdende Dollar aktuell die Aktienbullen.

    Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Heute: 16:30 MEZ - Veröffentlichung des wöchentlichen Ölmarktberichts der Energy Information Administration (EIA) zur US-Lagerhaltung

    20:00 – Beige Book

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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