Rekordverlust der EZB
Da sind sie wieder richtig aufgeschreckt, die beiden großen M´s, M & M, die Medien und die Marktteilnehmer. Die EZB hat den größten Verlust ihrer Geschichte ausgewiesen. Au weia. Das ist fast so
schlimm wie das US-Leistungsbilanzdefizit. Was machen wir da nur?
Es ist Unsinn, Zentralbanken unter einzelwirtschaftlichen Unternehmensaspekten zu betrachten. Das wäre genau so, als wenn man das Bild eines Künstlers anhand der Farbe seiner Hose beurteilen würde. Zentralbanken haben die Aufgabe, die Währung zu sichern. In Überschussländern wie Europa, Japan und China bedeutet dies den Aufbau von Fremdwährungspositionen gegenüber den Währungsräumen, in die bevorzugt exportiert wird.
Der Verlust der EZB ist daher kein Makel, sondern der Reflex einer erfolgreichen Exportstrategie der Europäer. Anders ausgedrückt: ein kleiner und unbedeutender Obolus, der für die Durchführung der nationalen merkantilistischen Strategien zu entrichten ist. Oder pointierter gesagt: So etwas wie eine Verschmutzungsabgabe für die Überschwemmung der Welt mit Exportartikeln. Also kein Grund zur Sorge, sondern ein konsequent marktkonformes Element. Der Ausweis von Stärke, nicht von Schwäche.
berndniquet@t-online.de
Aufgrund der Buchmesse in Leipzig erscheint Bernd Niquets nächste Kolumne erst wieder am kommenden Montag.
Es ist Unsinn, Zentralbanken unter einzelwirtschaftlichen Unternehmensaspekten zu betrachten. Das wäre genau so, als wenn man das Bild eines Künstlers anhand der Farbe seiner Hose beurteilen würde. Zentralbanken haben die Aufgabe, die Währung zu sichern. In Überschussländern wie Europa, Japan und China bedeutet dies den Aufbau von Fremdwährungspositionen gegenüber den Währungsräumen, in die bevorzugt exportiert wird.
Der Verlust der EZB ist daher kein Makel, sondern der Reflex einer erfolgreichen Exportstrategie der Europäer. Anders ausgedrückt: ein kleiner und unbedeutender Obolus, der für die Durchführung der nationalen merkantilistischen Strategien zu entrichten ist. Oder pointierter gesagt: So etwas wie eine Verschmutzungsabgabe für die Überschwemmung der Welt mit Exportartikeln. Also kein Grund zur Sorge, sondern ein konsequent marktkonformes Element. Der Ausweis von Stärke, nicht von Schwäche.
berndniquet@t-online.de
Aufgrund der Buchmesse in Leipzig erscheint Bernd Niquets nächste Kolumne erst wieder am kommenden Montag.