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     2785  0 Kommentare Der Virus breitet sich aus

    Ostern ist ein frohes Fest. Natürlich sieht weiterhin ziemlich viel sehr böse aus auf der Welt. Aber sind die Zeichen nicht sehr ermutigend? Freie Wahlen im Irak, Demokratiestreben im Libanon. Die Syrer ziehen sich immer weiter zurück aus dem Libanon – und die Israelis aus den palästinensischen Gebieten.

    Ist es nicht wunderbar, wie über die meisten Dinge demokratisch gerungen wird. Wie in Israel diese schicksalhafte Entscheidung demokratisch gefällt wird. Und wie in den USA über Leben und Tod gerungen wird. Natürlich ist die Mediengesellschaft teilweise ein Grauen. Natürlich wird mit billigen Klischees gearbeitet, fast nur noch Tittytainment verbreitet. Doch was ist die Alternative?

    Der Virus der Demokratisierung greift um sich. Einher mit ihm geht neuer Wohlstand. Ich glaube, dass sich niemand so richtig ausmalt, was da für gewaltige Veränderungen in den nächsten Jahrzehnten auf uns zukommen.

    Dabei muss ich immer an den alten Kostolany denken als die Mauer zwischen Ost und West gefallen ist. Wie er fassungslos beobachtet hat, wie die Rechenknechte aus den Banken, der Forschung und Wissenschaft ungerührt weiter an ihren stupiden mathematischen Modellen herumgefeilt haben, so als sei gar nichts geschehen.

    Die gegenwärtigen Entwicklungen sind so epochal, dass wir alle unsere Modelle auf den Müll werfen müssen. Die kleingeistigen Rechenknechte haben ausgedient. Der große Angleichungsprozess steht in den Startblöcken. Und keiner weiß, wie das Rennen ausgehen wird.

    berndniquet@t-online.de


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Der Virus breitet sich aus Ostern ist ein frohes Fest. Natürlich sieht weiterhin ziemlich viel sehr böse aus auf der Welt. Aber sind die Zeichen nicht sehr ermutigend? Freie Wahlen im Irak, Demokratiestreben im Libanon. Die Syrer ziehen sich immer weiter zurück aus dem …