Stresstest Sozialstaat!
Die Corona-Krise konnte bislang überraschend gut bewältigt werden
48% der Inkassounternehmen berichten, dass private Schuldnerinnen und Schuldner aktuell ein nur leicht verschlechtertes Zahlungsverhalten aufweisen. 39% sagen, dass das Zahlungsverhalten, verglichen mit 2021, in etwa gleichgeblieben ist. Es ist schon ein wenig paradox, denn obwohl wir seit zwei Jahren – mit Beginn der Coronapandemie – in einer Art wirtschaftlichen Dauerkrise leben, werden Rechnungen immer noch überraschend gut beglichen, so das Fazit des BDIU. Auch die Zahl der Inkasso-Aufträge ist fast unverändert geblieben, wie 45% der Rechtsdienstleister berichten.
34% melden nur moderate Auftragssteigerungen. Der BDIU stellt fest: Die Kostenkrise des Jahres 2022 ist im Forderungsmanagement noch nicht angekommen – das ist gut, denn so können sich die Unternehmen immer noch gegen Schlimmeres wappnen und ihre Inkasso-Prozesse optimieren. Dadurch können sie auch dazu beitragen, den anhaltenden Inflationsdruck zu dämpfen, denn die ansonsten durch Forderungsausfälle entstehenden Fehlbeträge müssten sie durch weitere Preissteigerungen gegenüber ihren Kunden gegenfinanzieren.
Folgen der Inflation: Der große Kostenschock kommt erst!
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Befragt nach den Gründen, warum private Schuldnerinnen und Schuldner Rechnungen nicht gezahlt haben, ist die Inflation aber bereits ein wichtiger Faktor. Jedes zweite Inkassounternehmen berichtet, dass durch die Kostensteigerungen ausgelöste Liquiditätsengpässe in diesem Jahr ein häufiger Grund für ausgebliebene Zahlungen waren. Viele Menschen sind jetzt gezwungen, auf ihre Ersparnisse zurückzugreifen, um ihre laufenden Kosten zu bedienen. Das ist natürlich eine alarmierende Entwicklung, denn der große Kostenschock, etwa für Strom und Heizung, kommt für viele Haushalte, die jetzt von günstigeren Verträgen profitieren, erst noch.