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     293  0 Kommentare Aktien – 2023 bleibt (k)ein einfaches Börsenjahr

    Ende 2022 hatten wir den Ausblick auf das Börsenjahr 2023 sehr positiv beschrieben. Nach der Leistung im Januar muss man diese Sichtweise modifizieren. Denn manch einer übertreibt schon wieder.

    Bildschirmfoto 2022-11-25 um 17.52.59Erinnern Sie sich an unseren Ausblick auf das Börsenjahr 2022? 2022 wird kein lustiges Börsenjahr schrieben wir zum damaligen Jahreswechsel. Es kam dann richtig dicke im ersten Halbjahr. Zu Silvester 2022 dann schickten wir an dieser Stelle die Perspektive „Gegen den Pessimismus – warum 2023 ein grandioses Börsenjahr wird“ auf die Reise. Und es ging schneller als erhofft. Der DAX lieferte im Januar ein Feuerwerk ab. Nun aber sollte man nicht überdrehen, sondern Demut zeigen. Die Stimmungsindikatoren auf der kurzen Sicht wie unser Feingold Research Sentimentindikator sprechen Anfang Februar eine klare Sprache – Anleger sind kurzfristig völlig sorglos und blenden Risiken weitgehend aus.

    Auch ein Blick auf die Gewinnerlisten des Januar unterstreicht, wie risikofreudig Anleger sind. Zalando, Coinbase, Meta oder Shopify wollte vergangenes Jahr lange Zeit niemand mit der Kneifzange anfassen. Im Januar ging es teilweise 50 bis 100 Prozent aufwärts. Je risikoreicher, desto besser war das Motto. „Dass die Verlierer des vergangenen Jahres in den ersten Wochen häufig zu den Gewinnern zählen, ist kein neues Phänomen an den Aktienmärkten. Es wäre aber fahrlässig, die Erholung bei den ehemaligen Lieblingen fortzuschreiben“, gießt Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets Wasser in den Wein. Denn ganz so einfach ist Börse dann doch nicht.

    Gier und Angst bei Tesla

    Euphorie und Angst sind die treibenden Faktoren an der Börse. Auch wenn Computer eine immer größere Rolle spielen, bleiben Emotionen ein wichtiger Taktgeber. Verbunden damit kommt es immer wieder zu Übertreibungen auf der Ober- und Unterseite. Die Kapriolen bei der Tesla-Aktie in den zurückliegenden Wochen sind ein gutes Beispiel.

    Kurz vor Weihnachten verdrängte der Luxusmagnat Bernard Arnault Tesla-Chef Elon Musk vom Thron des reichsten Menschen. Die Medien stürzten sich auf den Niedergang des Elektroautobauers, Anfang Januar gab es die Aktie für gut 100 Dollar. Ein sattes Minus von 70 Prozent im Jahresvergleich. Inzwischen bezahlen Anleger knapp 80 Prozent mehr, der Börsenwert kletterte um mehr als 250 Mrd. Dollar.

    Tesla holt Dezemberverluste auf

    Zur Einordnung: Die beiden DAX-Schwergewichte Deutsche Telekom und SAP bringen zusammen ähnlich viel auf die Waage. Unter dem Strich ist aber eigentlich nicht viel passiert, erklärt Dennis Austinat, Deutschland-Chef von Trive, der internationalen Multi-Asset-Plattform: „Die Tesla-Aktie hat nur den scharfen Dezember-Rutsch zurückgehandelt. Auf die Übertreibung nach unten folgte eine entsprechende Gegenreaktion nach oben. So ist Börse oft“.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Aktien – 2023 bleibt (k)ein einfaches Börsenjahr Ende 2022 hatten wir den Ausblick auf das Börsenjahr 2023 sehr positiv beschrieben. Nach der Leistung im Januar muss man diese Sichtweise modifizieren. Denn manch einer übertreibt schon wieder. Erinnern Sie sich an unseren Ausblick auf das …