Blutspuren bei den MedTechs:
Danaher, Thermo Fisher, GE HealthCare – War's das jetzt?
Es ist ruhig geworden um Corona. Das Virus ist in seiner aktuellen Variante noch effektiver geworden, es verbreitet sich noch schneller, aber es ist deutlich seltener tödlich.
Aus der globalen Pandemie hat sich eine Endemie entwickelt, das Corona-Virus in seiner Gefährlichkeit auf dem Niveau des Grippe-Virus angekommen. Entsprechend niedrig ist die öffentliche Wahrnehmung: Weder die Medien berichten noch ausgiebig und auch im persönlichen Gespräch und Umgang miteinander findet Corona kaum noch statt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die wegen Corona veränderten Lebensgewohnheiten wieder zurückdrehen (lassen). Home Office wird das neue Normal, digital löst analog immer schneller und immer stärker ab, die Innenstädte verlieren weiter Läden und an Attraktivität. Da werden sich Stadtplaner viel einfallen lassen müssen.
In San Francisco steht inzwischen rund ein Drittel der innerstädtischen Büro- und Landeflächen leer mit entsprechend katastrophalen Folgen für die Eigentümer und die Banken, die diese Immobilien finanziert haben. Es wird in der Breite zu Um- und Neunutzungen kommen (müssen), doch das birgt auch Chancen. So könnten die Innenstädte wieder zum prosperierenden Mittelpunkt werden, wenn dort wieder deutlich mehr Wohnraum entsteht und sich so viel mehr Menschen dort aufhalten.
Ein weiterer Effekt des Abebbens der Corona-Gefährdung sind die Auswirkungen auf die Unternehmen und ihre Geschäftszahlen. Einige Branchen, wie z.B. Tourismus, Airlines, Hotellerie haben massiv gelitten und erholen sich nun wieder. Andere Unternehmen haben stark profitiert, wie so gut wie alle Digitalisierer, und diese Effekte wachsen nun aus den Geschäftszahlen heraus.
Zu diesen Profiteuren gehört auch die Medizintechnik-Branche. In der Corona-Hochphase wurde flächendeckend getestet und die Labore waren aus- und überlastet. Es wurden neue Kapazitäten geschaffen und viel neues Equipment angeschafft. Nun gehen die Tests deutlich zurück und auch die Infektionen, so dass weniger coronabedingte Umsätze eingefahren werden. In den Geschäftszahlen sieht das dann nach Wachstumsschwäche aus und sorgt bei den Anlegern für Enttäuschung. Aber das ist nur die halbe Wahrheit...
Danaher Corporation
Das Unternehmen wurde 1969 unter dem Namen Diversified Mortgage Investors gegründet und firmiert erst seit 1984 als Danaher Corp. Das Unternehmen wuchs durch viele Übernahmen, die es erfolgreich integrierte und auf Erfolg trimmte. Inzwischen sind es mehr als 400. Die Grundlage dieses jahrzehntelangen Erfolgs ist das sogenannte Danaher-Business-System, hinter dem sich ein permanentes Effizienzprogramm verbirgt. Dem müssen sich alle übernommenen Firmen unterziehen, aber in regelmäßigen Abständen auch immer wieder die Bestandsfirmen. Dabei werden alle Konzepte, Arbeitsabläufe und Handgriffe überprüft und ggf. verbessert. Manager zugekaufter Unternehmen werden auf eine mehrwöchige Rundreise durch die Danaher-Welt geschickt, damit sie die Effizienzdoktrin des Hauses verinnerlichen. So werden Wachstum, Margen und Geldfluss kontinuierlich gesteigert.